Gerade in der Stadt ist ein Garten, auch ein kleiner, ein Rückzugsort, an dem man sich der Natur näher fühlen und sich besinnen kann und an dem auch Kinder viel entdecken können. Und so sind auch die lange Zeit verpönten Kleingärten wieder im Kommen. Doch was für Möglichkeiten bietet ein Garten überhaupt und was ist nötig, damit man lange Freude an ihm hat?

Die Stiftung Warentest ist den meisten Menschen vor allem durch ihre Verbrauchertests bekannt, sie veröffentlicht jedoch auch Ratgeber. Einer davon ist "Der eigene Garten", der dem angehenden Gartenbesitzer in zwölf Kapiteln von der Planung bis zur Fertigstellung des eigenen Gartens mit Rat zur Seite steht. Wie man seinen Garten plant und was dabei zu beachten ist, wird im ersten Kapitel besprochen. So muss man sich über die derzeitige Beschaffenheit ebenso im Klaren sein wie über die eigenen Wünsche, die man an seinen Garten stellt. Terrassen und Wegen ist ein Kapitel gewidmet und auch dem Gießen und den Gartenteichen sowie einigen technischer Geräte, die von der Energieversorgung im Garten über das Grillen bis hin zu verschiedenen Geräten wie Hochdruckreinigern reichen. Das fünfte Kapitel befasst sich mit Mauern, Zäunen und anderen Dingen, die vor Blicken der Nachbarn, Wind und Wetter oder hässlichen Ausblicken schützen. Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen beispielsweise wie Trockmauern oder einfache Holzlattenzäune gebaut werden können. Auch Hecken werden hier besprochen.

Ein wichtiger Bestandteil nahezu jedes Gartens ist der Rasen und so bekommt er im Buch ein eigenes Kapitel, das von der Bodenvorbereitung über die Aussaat bis zur Rasenpflege reicht. Auch die Anlage, Gestaltung und Pflege von Zierflächen werden besprochen ebenso wie Kräuter, Obst und Gemüse im eigenen Garten. Folien und Glas in Form von Gewächshäusern oder Frühbeeten haben ebenfalls ein eigenes Kapitel erhalten, ebenso wie die Bodenpflege, bei der Kompostierung eine große Rolle spielt. Schließlich wird der Leser auch über Schädlinge informiert und darüber, wie er sie bekämpfen kann. Das letzte Kapitel hält neben Informationen zur Rechtssprechung bei Konflikten mit den Nachbarn und weiteren Lektüreempfehlungen auch einen Jahresplaner bereit, der anzeigt, welche Arbeiten im Garten in welchem Monat anstehen.

Die Stiftung Warentest bietet mit "Der eigene Garten" einen umfangreichen und doch knappen Ratgeber an. Anhand der beschriebenen Inhalte, die sich auf gerade mal 304 Seiten tummeln, kann man sehen, dass eher generelle Sachverhalte vermittelt werden. Will man detailliertere Informationen zu einzelnen Bereichen, muss man anderweitige Literatur zu Rate ziehen, beispielsweise jene, die im letzten Kapitel empfohlen beziehungsweise vorgestellt wird. Der Leser erfährt zum Beispiel in nur je einem kurzen Absatz etwas über die drei wesentlichen Schnittformen beim Schneiden von Obstgehölzen: den Pflanzschnitt, den Erziehungsschnitt und den Instandhaltungs-/Erhaltungsschnitt. Über das Schneiden von Rosen erfährt er sogar überhaupt nichts. Für den Gartenneuling jedoch ist das Abstraktionsniveau des Buches gut gewählt. Ihm werden zahlreiche, um nicht zu sagen unzählige Tipps mit auf den Weg gegeben, die von kurzen und knappen Vorstellungen ausgesuchter Nutz- und Zierpflanzen über Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Anlegen verschiedener Dinge, wie beispielsweise eines Steinbodens für einen Sitzplatz, bis hin zur Vorstellung verschiedenen Werkzeugs reichen. Und auch wenn natürlich nicht für jeden Gärtner alle relevanten Fragen mit der notwendigen Tiefe besprochen werden, erhält der Neuling mit diesem Buch doch so etwas wie ein Rundum-Sorglospaket, das alle wichtigen und allgemeinen Fragen beantwortet und damit eine hervorragende Einführung in die Gartengestaltung, -nutzung und -pflege bietet. Eine der vielen nützlichen und hilfreichen Informationen ist beispielsweise auch der Jahresplaner.

Ein sehr guter Einstieg, auf den dann bei besonderen Vorlieben und speziellem Interesse mit zusätzlicher Literatur aufgebaut werden kann und der alle wichtigen ersten und zweiten Fragen beantwortet.