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 Die Schmerzmittel-Lüge

Das Märchen von der allzeit wirksamen Pille


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Man nehme eine Pille und weg ist der Schmerz! Von dieser Suggestion, tausendfach in Werbung und Beipackzetteln wiederholt, muss man sich verabschieden. Schmerz ist ein Symptom und nicht wie eine Lampe ausschaltbar. Die Schulmedizin verlässt sich allzu oft auf die Segnungen der Pharmaforschung und verschreibt diese "Allheilmittel". Wohl wissend, dass ihre Gefährlichkeit oft ihren Nutzen in Frage stellt.
Nach der einleitenden vernichtenden Kritik an der Schulmedizin und ihrem Beitrag zur Schmerztherapie wendet sich der Autor naturheilkundlichen Verfahren zu. Die Akupunktur, Chirotherapie und Neuraltherapie, von der Schulmedizin kritisch bis ablehnend abgetan, werden als traditionelle und lange vor der heutigen Schulmedizin angewendete Verfahren zur Schmerztherapie vorgestellt.
Im Anschluss daran erläutert Berndt Rieger zunächst einmal, was Schmerz ist, wie er grundsätzlich entsteht und wie der Patient sich "dem Schmerz" gegenüber verhalten sollte.
Ausführlich stellt der Autor auf über 130 Seiten die verschiedenen Heilmethoden in der Schmerztherapie vor. Neben kleineren Kapiteln über TCM (traditionelle chinesische Medizin), Chirotherapie, Dornmethode, Chakren-Therapie, Heilmagnetismus und Elektrotherapie und Bauchselbstmassage, werden Ayurveda, Pflanzliche Therapie und vor allem Schüßler-Salz-Therapie und Homöopathie ausführlich erläutert. Abschließend stellt Berndt Rieger häufige Leiden und Therapiemöglichkeiten in Eigenregie vor.

Schon in der Einleitung macht der Autor mehr als deutlich, dass er der Schulmedizin und ihren Medikamenten während einer Schmerztherapie nichts (oder fast nichts) zutraut - im Gegenteil, meist ist sie kontraproduktiv. Dies geschieht eloquent und sehr überzeugend, teils aber auch arg selbstbeweihräuchernd und einseitig.
Der Stil ist locker und immer wieder mit Fallbeispielen, Anekdoten, sogar Witzen gespickt, um zu verdeutlichen, was dem Autor am Herzen liegt: Jede Schmerztherapie ist eine psychosoziale Aufgabe für den behandelnden Arzt, fordert von ihm und vor allem vom Patienten bedingungslose Hingabe und Vertrauen. Der Autor macht keine falschen Versprechungen, sondern stellt immer wieder klar, dass es nicht einfach ist, das Ziel einer Schmerztherapie, die völlige Schmerzfreiheit, zu erreichen.

Ausführlich stellt Berndt Rieger alle Verfahren dar, die ihm in der Praxis dabei wichtig erscheinen. In ihrer Ausführlichkeit und Intensität lässt diese Zusammenstellung kaum Wünsche offen.
Einzig die oft geharnischte Kritik am "normalen" Arzt, teilweise sogar in deutlichen Worten verletzend, fällt unangenehm auf. Eine Schmerzklinik wird in einer allumfassenden Schmerztherapie auch einen Orthopäden - welcher für Dr. Rieger grundsätzlich unfähig zu sein scheint -, einen Chirurgen und einen Allgemeinmediziner hinzuziehen. Dies wundert sehr, hat der Autor der "Schmerzmittel-Lüge" doch die besseren Argumente und eine Fülle an verschiedensten, wirksamen Verfahren dargestellt und eine Pauschalkritik absolut nicht nötig.

Erklärbar ist dies einzig aus der praktischen Arbeit eines Schmerztherapeuten, der in seiner Praxis tagein tagaus Patienten zu betreuen hat, die vor ihm durch die verschiedensten Praxen geschleust wurden - immer auf der Suche nach Hilfe. Meist sind sie jedoch mit einer Fülle an Niederlagen und Nebenwirkungen beinahe gescheitert, ehe sie den Weg zur Naturheilkunde fanden.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 1. März 2004 | ISBN: 9783776623758 | Preis: 17,90 Euro | 256 Seiten | Sprache: Deutsch

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