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Ein gutes Gedächtnis zu haben erscheint uns als attraktiv. Dass es trainiert werden muss, versteht sich von selbst. Was ein gutes Gedächtnis ist und wie man es trainiert: Auf diese Fragen möchte dieses Buch eine Antwort geben.
Das Buch gliedert sich in vier Kapitel. Das erste stellt vor, was das Gedächtnis ist; im dritten und vierten Kapitel werden Tipps gegeben, wie man Vergesslichkeit vermeiden und dem Gehirn den passenden Schubs zum Behalten und Erinnern geben kann. Beide Kapitel bieten ähnliche Inhalte an, zum Beispiel Bewegungsübungen, kleine Merkstrategien oder Unterstützung des Gedächtnisses durch die richtige Ernährung.
Das wichtigste Kapitel ist allerdings das zweite. Es enthält Übungen für dreißig Tage, mit denen man sein Gedächtnis trainieren kann. Diese Übungen werden ausführlich beschrieben, sind humorvoll und kniffelig, schön bebildert und laden insgesamt sehr dazu ein, sie auszuprobieren. Am Wichtigsten aber ist, dass nicht nur direkt das Gedächtnis geübt wird, sondern auch die Fantasie, der Humor, die Konzentration und das Ordnen. Alle vier flankieren die Fähigkeit, sich gut zu erinnern. Und dem trägt dieses Buch sehr Rechnung.
Beispielsweise gibt es in dem Buch die Übung "Original und Fälschung". Bei diesem recht bekannten Rätsel liegen zwei Bilder nebeneinander, die fast gleich sind. In dem einen aber sind einige Fehler eingebaut worden. Diese Übung trainiert nicht nur das Gedächtnis, sondern auch die Wahrnehmung und die Konzentration, indirekt sogar die Lesefähigkeit.
Eine andere recht bekannte Übung ist jene, bei der man aus einem langen Wort, zum Beispiel
Gesamtausgabe, möglichst viele Wörter bilden soll, die immer nur die Buchstaben aus dem Wort nehmen. Hier wird der aktive Wortschatz geübt, aber zugleich auch die Konzentrationsfähigkeit.
Über dieses Buch lässt sich vor allem sagen, dass es sehr nett und motivierend ist. Und das ist bei einem Buch, das zum Üben anregen soll, ganz eindeutig ein großer Vorteil.
Dagegen ist der wissenschaftlichere Teil zwar nicht falsch, aber etwas altbacken und durcheinander. Verständlichkeit ist eine schöne Sache, aber wenn hübsche Zitate von Nietzsche und Einstein und Allgemeinplätze die eigentlichen Aussagen überwuchern, dann ist das fast schon wieder ärgerlich. Zudem: Man findet hilfreiche Gymnastik im dritten Kapitel, Bewegungsübungen aus den Neurobics im vierten. Psychische Ursachen für Vergesslichkeit werden im dritten Kapitel angesprochen, aber die Methode, um diese abzubauen - Kreativität - werden im vierten Kapitel thematisiert. Das liest sich hier dramatischer, als es im Buch dann tatsächlich ist, hätte aber von Vornherein leicht vermieden werden können.
Fazit: der praktische Teil ist toll, der mehr theoretische Teil braucht eine Entschlackungs-, Verjüngungs- und Strukturierungskur.