Die Spieler übernehmen die Position eines Hafenarbeiters im Hafen von Montego Bay und versuchen durch geschicktes Taktieren möglichst viele Fässer zu ergattern, welche anschließend auf die an den Docks liegenden Schiffe verteilt werden. Dabei gibt es unterschiedliche Anzahlen von Punkten, je nachdem welches Schiff man belädt, ob man die meisten Fässer auf dem Schiff besitzt oder ob man sogar das letzte Staufach belegt. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn es können auch Fässer zerstört werden und die anderen Hafenarbeiter setzen alles daran, selbst die heilen Fässer zu ergattern und den unliebsamen "Kollegen" die defekten zu überlassen.

"Montego Bay" aus dem Hause Queen Games ist ein Brett- und Gesellschaftsspiel für zwei bis vier Spieler ab acht Jahren und dauert pro Runde ungefähr eine dreiviertel bis volle Stunde.
Vor dem ersten Spiel müssen einige Teile aus der Kartonage herausgelöst und die hölzernen Spielfiguren mit Aufklebern beklebt werden. Dies ist jedoch schnell gemacht und danach steht dem stundenlangen Spielspaß nichts mehr im Wege.
Das recht lange Spielbrett ist ansprechend gestaltet worden. Karibisches Hafenflair und recht einfache Regeln laden zum Spielen regelrecht ein.
Jeder Mitspieler verfügt über mindestens zwei Hafenarbeiter (im Spiel zu dritt übernimmt man einen dritten) und hat mit diesen jede Runde die Chance, einen bis fünf Schritte zu gehen. Hierfür gibt es Handkarten, welche vor dem Ziehen verdeckt ausgelegt werden. Wenn der entsprechende Hafenarbeiter an der Reihe ist - die Position, wann welcher Hafenarbeiter ziehen darf, verschiebt sich jede Runde - zeigt sich, ob man seinen Zug gut überlegt und seine Gegner gut eingeschätzt hat, denn nachdem alle Spieler ihre Figuren gezogen haben, geht es an die Verteilung der Fässer, welche man nun erhält. Wer am Ende die meisten Punkte ergattert hat, wenn das letzte beladende Schiff den Hafen verlässt, gewinnt das Spiel.

Die Spielregeln sind einfach gehalten und verständlich in der farbigen und bebilderten Anleitung dargelegt. Einige Beispiele erklären das Verladen der Fässer oder das Verschieben des Gegners. Ob die selbst anvisierte Zielgruppe von acht Jahren aufwärts viel Spaß an dem Spiel haben wird ist offen, da das Spiel doch einiges an Taktik bereithält. Kinder werden wohl eher von den Holzfiguren und dem schön gestalteten Spielmaterial begeistert sein - Erwachsene versuchen, von Spiel zu Spiel ihre Taktik zu verfeinern.
Positiv hervorzuheben ist die stetige Bewegung im Spiel. Die Reihenfolge der Spieler variiert pro Runde und ermöglicht somit noch mehr Taktik und Unsicherheit. Auch der Einsatz von "Lazy Jack" - einem käuflichem zusätzlichen Hafenarbeiter - bietet noch mehr Möglichkeiten, seine Ziele geschickt zu erreichen und die Gegner auszutricksen.
Aber auch das Spielbrett bietet Variationsmöglichkeiten - während es selbst ein zweiseitiges Spielbrett ist - einmal für zwei bis drei Spieler und auf der Rückseite die Version für vier Spieler - bietet es zusätzlich die Möglichkeit, die Lagerräume der Fässer zu verschieben und somit viele unterschiedliche Ausgangssituationen zu generieren.

Insgesamt betrachtet bietet "Montego Bay" ein schönes Spielfeld, ein ansprechendes Spiel an sich und viele Stunden taktischen Spielspaß für junge und ältere Erwachsene. Kinder (ab acht) werden den vollen Spielspaß wohl noch nicht erahnen können.