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Mit "Biomega" legt Mangaka Tsutomu Nihei die Vorgeschichte zu seiner mehrteiligen und ausgesprochen düsteren Endzeitversion "Blame!" vor, die auch in Deutschland viele Leser begeisterte.
Im Jahr 3005 wagen die Menschen einen erneuten Vorstoß zum Planeten Mars. Doch das Erkundungsteam findet neben den Überresten einer Zivilisation auch ein geheimnisvolles Wesen, das zwar ein humanoides Äußeres hat, aber ohne Sauerstoff auskommt. Während der Rückreise ereignen sich Vorfälle, die dazu führen, dass das Raumschiff havariert und fortan in der Umlaufbahn der Erde treibt. Hier kommt es zur massiven Ausschüttung von Sporen, welche auf der Erde zu Mutationen der Bevölkerung führen. Besonders betroffen ist die Insel 9J0, auf der "Das Amt für öffentliche Hygiene" und ihre Exekutivbeamten im Auftrag der "Data Recovery Foundation" (DRF) illegale Forschungen an lebenden Objekten betreiben. Besonders begehrt sind allerdings die Menschen, die zwar das sogenannte NSS-Virus in sich tragen, aber nicht zu einer "Drohne" mutieren. Die Konkurrenzorganisation "Toha-Industries" schickt Kanoe Zoichi, einen Androiden, auf die Insel, um sich ein Bild von der Lage zu machen und eine solche infizierte Person aus den Fängen der DRF zu befreien. Unterstützt wird er neben einem ansehnlichen Waffenarsenal von einer künstlichen Intelligenz, die über ein Display in seinem Motorrad mit ihm kommuninziert.
Tsutomu Nihei bleibt sich treu und haut mit "Biomega" in dieselbe Kerbe wie schon bei "Blame!". Detailarme, skizzenhafte Zeichnungen dominieren die 224 Seiten und werden nur selten durch schön gestaltete Panels unterbrochen. Dialoge findet der Leser alle paar Seiten einmal und zumeist beschränken sich diese auf knappe, wenig aufschlussreiche Sätze. Die Gesamtgeschichte kann der Leser allenfalls erahnen, Action steht ganz klar im Vordergrund. Allerdings ist diese Action so undynamisch in Szene gesetzt, dass man schnell die Lust am Weiterblättern verliert. Auftretende Feinde bekämpft der Protagonist mit seiner Pistole und zwar ausschließlich durch Kopfschüsse. Die grafische Umsetzung hierbei ist gelungen - wiederholt sich aber regelmäßig und ist alsbald nur noch ein weiteres immer wiederkehrendes Element dieses Mangas.
"Biomega" wendet sich in erster Linie an Fans von "Blame!", die mehr über die Hintergründe des Universums erfahren möchten - aber auch hier ist Geduld gefragt, denn es ist nicht absehbar, ob sich die Handlung noch nennenswert entwickeln wird. Der erste Band von "Biomega" kann nicht überzeugen - weder im Vergleich mit "Blame!", noch im Vergleich mit anderen aktuellen Erscheinungen aus diesem Segment, die wesentlich mehr Story und eine sehenswertere grafische Umsetzung bieten.