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Mit dem fünften Band kann die Enzyklopädie der Neuzeit mit einigen besonders interessanten Artikeln aufwarten, die weit über die Fachgrenzen hinaus von Interesse sein dürften.
Die von Friedrich Jaeger herausgegebene Enzyklopädie erschient im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen im J.B. Metzler Verlag.
Der vorliegende Band behandelt die Themen von "Gymnasium" bis "Japanhandel" im Zeitraum von 1450 bis 1850.
Die Enzyklopädie will sich dabei nicht nur an Vertreter der Bereiche "Neuere Geschichte" und "Frühe Neuzeit"der Geschichtswissenschaften wenden, sondern ein breiteres Publikum von Wissenschaftlern anderer Disziplinen und historisch interessieren Lesern ansprechen. Besonders im hinteren Teil des Bandes gibt es viele Artikel, denen dies gelingen sollte. Seien es Beiträge zu Inquisition, zu den Inka oder den Hexenprozessen, sie alle dürften ihre Interessenten finden. Ein großer Bereich widmet sich auch dem Islam. Hier findet man einen langen Artikel zum Hauptstichwort mit einigen Unterartikeln und einen ebenso ausführlichen Beitrag zur "Islamischen Kunst und Architektur". Aber auch verwandte Themen wie der "Harem" oder die "Janitscharen" werden hier behandelt. Japan wird allerdings nur durch den recht kurzen Artikel zum "Japanhandel" thematisiert, ansonsten muss man auf die Beiträge zur Meiji-Reform (Band 8), den Ostasiatischen Gesellschaften, Religionen und der Wirtschaft (alle Band 9) zurückgreifen.
Anhand dieser Beiträge kann man auch gut sehen, dass die Perspektive der Betrachtung nicht nur auf Europa beschränkt bleibt.
Wie bei den anderen Bänden auch, existiert für Band fünf ein Interims-Register im Internet, bis mit dem sechzehnten und letzten Band ein regulärer Registerband existiert.
Ein Inhaltsverzeichnis mit allen Artikeln des Bandes - allerdings ohne Seitenzahl oder Spaltenangabe - ermöglicht das bessere Orientieren im Band, zudem gibt es ein Abbildungsverzeichnis.
Die einzelnen Artikel sind übersichtlich gestaltet. Sie besitzen eine Vorabgliederung und meist eine Art von Einleitung. Durch die Angabe der Autoren sind die Artikel voll zitierfähig, die Auflistung von Quellen und verwendeter Literatur ermöglicht das weitere Arbeiten an dem Thema.
Die Abbildungen in den einzelnen Bänden sind jeweils in schwarzweiß gehalten, das Schriftbild stets gleich bleibend und sehr zurückhaltend.
Dass die Bände nur jeweils sechshundert Seiten haben, will man meist nicht glauben, wirken sie doch recht umfangreich. Allerdings sorgt der Verlag mit einem stabilen Einband dafür, dass man den Bänden eine Benutzung nicht sofort ansieht - was bei einem solchen Arbeitsgerät auch notwenig ist.
Die Artikel sind wie immer sachlich und fundiert geschrieben. Literarische Meisterleistungen sollte man von einem Nachschlagewerk nicht verlangen, schließlich wird hier der Spagat versucht, komplexe Zusammenhänge möglichst kompakt darzustellen. Wie bisher gelingt dies auch dem fünften Band der Enzyklopädie der Neuzeit.
Auch wenn der Preis der einzelnen Bände sehr hoch ist, ist er doch auf Grund der Qualität und guten Verarbeitung gerechtfertigt.