Reason Cansino ist vierzehn Jahre alt und sicher, dass es nichts Schlimmeres gibt, als bei Ihrer Großmutter wohnen zu müssen. Jahrelang ist sie mit ihrer Mutter durch Australien gestreift und hat von ihr erfahren, welch ein Scheusal und herzloses Wesen ihre Großmutter Esmeralda ist. Und jetzt, wo Reasons Mutter einen Selbstmordversuch hinter sich hat und in einer psychiatrischen Klinik liegt, muss Reason in das Haus ziehen, das sie weitaus mehr fürchtet als die Wildnis.

Konsequent beherzigt Reason alle Regeln, die ihr eingeschärft wurden. Sie achtet darauf, ihrer Großmutter nicht in die Augen zu sehen, isst nichts, was in ihrem Haus ist, und sucht sich die besten Fluchtwege, um in einigen Tagen gemeinsam mit ihrer Mutter Sarafina aus Sydney fliehen zu können. Wie auch ihr Name schon sagt, glaubt Reason allein an die Vernunft und die Logik, wie auch ihre Mutter. Sarafina allerdings ist auch davon überzeugt, dass sie magische Kräfte besitzt, weshalb sie auch als Jugendliche von zu Hause davon gelaufen ist.

Esmeralda ist eigentlich sehr nett und im Nachbarhaus freundet sich Reason mit Tom an, einem Jungen in ihrem Alter, der davon träumt, ein berühmter Designer zu werden. Bald schon kommt Reason auch einem von Esmeraldas Geheimnissen auf die Spur, einer Tür, bei der nur ein geheimnisvoll versteckter Schlüssel passt. In einem unbeobachteten Moment stiehlt sich Reason durch die Tür und steht mitten im verschneiten New York. Halb erfroren wird sie von Jay-Tee, einer jungen Ausreißerin, aufgesammelt und muss erkennen, dass es Magie tatsächlich gibt. Und auch sie selbst ist magisch, denn der geheimnisvolle Jason Blake brennt darauf, ihre unverbrauchte Magie zu stehlen.

"Magische Töchter" ist der erste Band einer Trilogie um das Mädchen Reason Cansino, das mit der Zeit begreift, dass es aus einer zauberkräftigen Familie stammt und sie wählen muss, ihre Kräfte einzusetzen oder letztlich verrückt zu werden. Anfangs entwickelt sich die Geschichte für den Leser sehr langsam, da in einzelnen Rückblenden erzählt wird, um Reasons geschichtliche Hintergründe aufzudecken, doch als sie dann mitten in New York landet, legt die Geschichte etwas an Tempo zu. Wirklich fesselnd ist sie dabei jedoch nicht wirklich. Selbst der Endkampf der beiden gegensätzlichen Partien besteht fast nur aus gegenseitigem Anstarren.

Justine Larbalestier hat in ihrer fantastischen Geschichte einige neue und interessante Ideen entwickelt und zu einer viel versprechenden Geschichte zusammengefügt. Am Ende des ersten Romans bleiben noch viele Fragen offen, die hoffentlich im nachfolgenden Band geklärt werden. Und wenn man Glück hat, ist dieser auch sprachlich nicht mehr so simpel gestrickt wie der erste.