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Eigentlich wollte Karigan bloß vor den schlechten Nachrichten bei ihrem Vater eintreffen, immerhin hatte man sie vom Unterricht suspendiert und das nur weil sie es gewagt hatte, einen adligen Sprössling in die Schranken zu weisen.
Doch im undurchdringlichen Wald, der auf ihrem Weg liegt, begegnet sie einem sterbenden grünen Botenreiter des Königs mit zwei schwarzen Pfeilen im Rücken. Mit seinen letzten Atemzügen nimmt ihr der unbekannte Reiter das Versprechen ab, an seiner Stelle die Nachricht zu überbringen und überlässt ihr sein Habe. Schockiert davon, einen Leichnam im Wald einfach so zurück gelassen zu haben, will Karigan eigentlich nur bis zum nächsten Ordnungshüter reisen, der die Botschaften auf den rechten Weg bringen soll, aber es kommt alles anders als es soll.
Denn während Karigan einen Kampf mit sich und dem Schicksal führt, wird von unbekannter böser Macht der Wall, der Sacordien seit tausenden Jahren vor dem Schwarzschleierwald und seinen Bewohner schützt, kaum merklich von innen heraus geschwächt. Und diese Entwicklung wird Auswirkungen auf das ganze Land haben.
"Der magische Reiter" ist der erste Band von Kristen Britains Reihe "Der Reiter-Trilogie". Als erstes mag einem auffallen, das sich der im Titel erwähnte Reiter ziemlich schnell als Reiterin entpuppt, die Hauptfigur Karigan eigentlich noch ein junges Schulmädchen ist, welches plötzlich in ein unverstellbares Abenteuer stolpert. Normalerweise erwartet der Leser, das dem zukünftigen Helden, der noch nichts von seinem vermeintlichen Glück weiß, keine andere Wahl bleibt als ein Held zu sein, aber genau hier ist der Anfang etwas schwach, weil es eigentlich etwas sehr unrealistisch wirkt, dass die junge Karigan sich auf das alles einlässt. Wagt aber der Leser, sich darauf einzulassen wird er nicht enttäuscht, ist man erstmal über diese Hürde hinweg.
Danach entwickelt sich alles, wie man es erwartet. Zusammen mit der jungen Heldfigur stolpert der Leser in eine neue Welt, in der fast nichts unmöglich erscheint und lernt Seite an Seite mit ihr die Welt Sacordiens kennen und erlebt mit, wie Karigan unfreiwillig immer wieder über sich hinauswächst, um den Situationen gewachsen zu sein. So ist ein reges Miterleben und Eintauchen in die Geschichte auf jeden Fall gegeben, nicht zuletzt hervorgerufen durch einige wohl gewählte Szenenwechsel zu den anderen agierenden Figuren, um damit die Spannung aufrecht zu erhalten. Dominiert wird dieses Buch vor allen durch die Elemente scheinbar schon vergessener Magie und sehr fantasievollen bösen Wesen, die den Figuren das Leben schwer machen, gemischt mit der rechten Portion an Herz und Schmerz.
Kristen Britian eröffnet damit eine nette kleine Welt, in der man gespannt sein kann, was in den nächsten Bänden noch so alles auf den Leser wartet. Zwar hat dieser Band mit dem Einstiegsszenario etwas geschwächelt und eine Karte wäre vielleicht auch nett gewesen, aber sonst ist das ein Reihenauftakt, den man sich durchaus zu Gemüte führen kann, um einige nette Lesestunden zu verbringen.