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Michael Collins, Emma Mitchell und viele weitere Überlebende haben Zuflucht in einem unterirdischen Militärbunker gefunden. Doch die befehlshabenden Soldaten dort haben nicht die Absicht die Invasion der lebenden Toten über sich ergehen zu lassen und wagen einen Ausbruchsversuch, der in einem Desaster endet. Die Überlebenden können mit einem Mannschaftswagen des Militärs, einem Gefängnistransporter und dem Wohnmobil von Emma und Michael entkommen. Auf dem Weg zu einem neuen Versteck treffen sie auf Richard Lawrence, der von seinem Hubschrauber aus das Feuer gesehen hat, das durch die Schlacht am Bunker verursacht wurde. Lawrence und eine Handvoll weiterer Überlebender haben eine Insel mit einer kleinen Ortschaft entdeckt, wo die Zahl der lebenden Leichen verhältnismäßig gering sein dürfte. In der Hoffnung auf dem Eiland eine neue Heimat zu finden bereiten die Überlebenden ihre Flucht dorthin vor. Doch da bemerken Michael und Cooper, der Soldat, der ebenfalls gegen den Virus immun ist, dass die Leichen eine Veränderung durchmachen und die Menschheit als Bedrohung ansehen, die ausgelöscht werden muss. Die Toten beginnen eine mörderische Jagd auf alles, was lebt ...
Mit diesem Roman endet die Herbst-Trilogie von David Moody, die bereits mit Feuereifer verfilmt wurde. Die beiden angekündigten Fortsetzungen beschäftigen sich mit Einzelschicksalen und spielen lediglich in der postapokalyptischen Welt der Herbst-Trilogie. "Läuterung" setzt die Geschehnisse aus "Beginn" und "Stadt" nahtlos fort und bietet dem Leser einmal mehr tiefgehende Einblicke in das Seelenleben der Protagonisten. Wer blut- und fleischgierige Monster aus einschlägigen Filmen erwartet, wird jäh enttäuscht sein. Bei Moody bilden die Leichen allein durch ihre Masse und ihre sich langsam entwickelnde Pseudointelligenz eine nicht zu unterschätzende Bedrohung. Doch letztendlich ist die Angst des Menschen größter Feind. Spannend schildert Moody den Kampf der Überlebenden auf der Suche nach ihrer neuen Zuflucht und legt viel Wert auf eine glaubhafte, authentische Charakterisierung. Die Zombiemassen verkommen dabei leider oft zu bloßer Staffage und rufen beim Leser nur selten echte Beklemmung aus. Ungenannt bleibt die Art und Weise, wie die Toten letztendlich die Lebenden ermorden, doch der Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt, obwohl die Toten nicht auf das Fleisch der Lebenden aus sind. Zentrale Figuren sind wieder einmal Michael und Emma, die mittlerweile zu einem festen Paar geworden sind, sowie der ehemalige Soldat Cooper, der die Gruppe der Überlebenden die meiste Zeit über anführt und zusammenhält. Trotz mehrerer Längen in der Handlung schafft es Moody immer wieder mit überraschenden Wendungen und eindringlichen Beschreibungen von Einzelschicksalen Spannungsmomente zu erzeugen und den Leser so bis zum Ende bei der Stange zu halten. Insbesondere die prekäre Lage der Soldaten, die mit den anderen Überlebenden fliehen mussten, geht unter die Haut, denn die Männer und Frauen des Militärs sind gegen den Virus, der immer noch die Luft verunreinigt, nicht immun und haben nur dank der hermetischen Abriegelung ihres Bunkers überlebt. Nach der überstürzten Flucht sichert nur ein Schutzanzug ihre Existenz und stellt die Personen vor ein grausames Schicksal, denn eine Nahrungsaufnahme ist unmöglich, ganz zu schweigen von der mangelnden Lebensqualität. Moodys Protagonisten handeln realistisch und glaubwürdig und ihre Gedankengänge regen selbst zum Nachdenken an. Von den drei Bänden ist das Finale der Trilogie der packendste und eindringlichste Roman, was zum Teil auch am sorgfältigen Lektorat liegen dürfte. Im Gegensatz zu den Vorgängern ist die Zahl der Druckfehler enorm gesunken, wenngleich sie nicht ganz ausgemerzt wurden.
Das Coverartwork von Mark Freier symbolisiert Titel und Inhalt auf formvollendete Art und Weise. Das obligatorische Ahornblatt ist mittlerweile zum Logo der Serie geworden und das Flammenmeer zeigt die Szene zu Beginn des Romans, als die Soldaten ihren verzweifelten Vernichtungsfeldzug starten, der auch unschuldige Menschen zum Opfer fallen. Für das praktische Taschenbuchformat und die erstklassige Papierqualität gebührt dem Verlag ein ganz großes Lob.
Packender Abschluss der Herbst-Trilogie. Moodys Endzeit-Saga ist glaubhaft und erschreckend, auch wenn seine lebenden Toten nicht die Bedrohlichkeit der Zombies aus einschlägigen Filme haben. Beklemmend ist besonders der Einblick in das trostlose Seelenleben der Protagonisten. Trotzdem ist der Roman nicht frei von Längen.