Normalerweise müssten Kinder, je größer sie werden, auch selbstständiger werden und weniger Grund zur Sorge machen. Doch scheint es fast, als würden die Probleme gemeinsam mit den Kindern heranwachsen. Für Martin Kelly aus Sydney, der seit dem Tod seiner Frau vor einigen Jahren allein erziehend ist, bedeutet dies, dass sein normaler Alltag einer Fahrt durch das Chaos gleichkommt. Aber da er zuhause als Architekt arbeitet, kann er wenigstens so viel Zeit wie möglich mit seiner Familie verbringen.

Mehr oder weniger hilfreich als Sekretärin zur Seite steht ihm dabei seine entfernt verwandte Cousine Betty aus Walgett. Gemeinsam mit ihr verbringt er sehr skurrile Momente beim Programmieren des Anrufbeantworters, dem Diktat, bei dem sie in Kurzbums schreibt, ihn am Telefon als Artichekt vorstellt und sich selbst als seine Krezitärin benennt. Dennoch ist sie eine Seele von Mensch und sorgt für manch erheiternde Momente. Weitere Frauen im Haus sind Martins Töchter Debbie und Jenny. Debbie studiert Kunstdesign und versucht mit eigenen Glückwunschkarten oder selbst entworfenen T-Shirts das große Geld zu machen. Jenny, das Nesthäkchen, muss sich von ihren größeren Geschwistern zwar manches gefallen lassen, doch steckt in dem lieben blonden Engel eine tollwütige Kampfmaschine, wenn sie ihre Hockeyschläger in die Hände bekommt.

Simon, Martins Erstgeborener, steht nach seinem Schulabschluss und der panischen Wartezeit auf seine Abschlussnoten vor der Entscheidung, was er beruflich machen möchte. Das Maschinenbaustudium verschiebt er erst einmal und jobbt als Rasenpfleger auf dem Golfplatz. Hier arbeitet auch sein bester Freund Nudge, der wie eine Klette an Simon hängt und so gut wie zur Familie der Kellys gehört.

In der zweiten Staffel von "Hey Dad..!" muss man sich erst einmal daran gewöhnen, dass die Rolle des Simon von jemand anderem als in der ersten Staffel gespielt wird. Doch schon bald hat man sich an das neue Gesicht gewöhnt, das auch schauspielerisch viel besser mit Nudge zu harmonieren scheint. Ansonsten hat die Serie in diesen Folgen ein wenig mehr an Witz gewonnen, dafür spricht Martin Kelly den Zuschauer nicht mehr direkt an.

Die einzelnen Folgen sind witzig, manchmal nachdenklich und setzen die Entwicklung der einzelnen Charaktere weiter fort. Hauptthema sind der berufliche Einstieg, das Schrottauto, das sich Nudge, Debbie und Simon zulegen, und als immer wiederkehrendes Thema die Beziehung zwischen Betty und ihrem Verlobten Stan. Das Bild und der Ton sind in Ordnung, hätten aber ruhig ein wenig aufpoliert werden können. Dennoch trüben diese Kleinigkeiten den Genuss der Serie nicht, da ihre Haupttrümpfe - die schlagfertigen Sprüche, der subtile Humor und die unterschwellige familiäre Wärme, die stets herrscht - davon keineswegs beeinträchtigt werden.

Diese zweite Staffel ist nicht nur eine gelungene Reise in die Fernsehvergangenheit, sondern lockt sicher auch neue Fans an, da die angesprochenen Themen nie veralten.