Das französische Au-pair-Mädchen der Familie Gontard wird am Geburtstag der Tochter Lilli von dieser erstochen aufgefunden. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich in Ermangelung eines Motivs schwierig: Madeleine wurde weder vergewaltigt noch ausgeraubt, hatte kein Verhältnis und war allseits beliebt. Schon bald kommt es zu einem weiteren unnatürlichen Todesfall im Dorf: eine alte Frau. Die zunächst als zusammenhanglos erscheinenden Todesfälle führen Kommissar Gontard in die Vergangenheit, wo sich nach und nach die Lösung offenbart.

Während Kommissar Gontard in "Gottes Mühlen" im Jahr 1957 und in "Das Licht unterm Scheffel" 1966 ermittelte, spielt Lilo Beils dritter Fall um Kommissar Gontard, "Die schlafenden Hunde", im Jahr 1979. Gontard ist mittlerweile fünfzig Jahre alt, verheiratet und hat eine sechs Jahre alte Tochter. Er ist mit seiner Familie in ein Dorf im Odenwald gezogen; ein gutes Setting, um schlafende Hunde zu wecken und hinter der dörflich harmlosen Atmosphäre alte Geheimnisse und dunkle Vergangenheiten aufzudecken.

Beils Krimi ist stimmig, nicht vorhersehbar und flüssig zu lesen. Sprachlich bewegt er sich auf einem Niveau, das man bei entsprechenden Vorurteilen in einem Regionalkrimi erwartet: Zum einen formuliert Beil zu viel aus und lässt dem Leser so sehr wenig Raum, zum anderen verwendet sie oft Adjektive, um etwas zu beschreiben, was auf Dauer ermüdet. Klischees finden sich auch einige im Buch und zudem wirkt alles ein wenig wie mit Puderzucker überzogen. Trotzdem ist ihr Krimi, insbesondere für Freunde des entsprechenden Lokalkolorits, durchaus lesenswert. In ruhigem Tempo verfolgt der Leser Kommissar Gontards Suche nach dem Mörder seines Au-pair-Mädchens. Beil versteht es die Spannung auf einem gleichbleibenden (mittleren) Niveau zu halten und verzichtet auf allzu offensichtliche, nervige Tricks.

Keine sprachliche Perle, aber ein solide konstruierter und schnell zu lesender Regionalkrimi.