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"Die Grimm-Akten" ist die erste Kinderbuchreihe von Michael Buckley. Darin werden Märchen einmal anders erzählt.
Seit ihre Eltern vor anderthalb Jahren verschwunden sind, leben Sabrina und Daphne Grimm in einem Waisenhaus. Immer wieder schiebt sie die Leiterin Miss Smirt zu verrückten Pflegeeltern ab. Das Maß ist jedoch endgültig voll, als sie die Mädchen zu deren Großmutter geben will! Diese ist doch laut dem Vater schon vor der Geburt Sabrinas gestorben.
Dementsprechend unfreundlich verhält sich Sabrina der angeblichen Großmutter gegenüber. Während Daphne sich freut, hoffentlich endlich ein richtiges Zuhause gefunden zu haben, plant ihre Schwester ihre Flucht.
Als am nächsten Tag Großmutter Relda ein zerstörtes Bauernhaus untersucht und behauptet, ein Riese habe es platt getreten, steht für Sabrina endgültig fest: Die Alte hat sie nicht alle.
Doch dann kommt alles anders. Die Mädchen erfahren, dass sie die Nachkommen der Gebrüder Grimm sind, die alle Wareinmals, wie sie die Fabelwesen nennen, nach Amerika ausschifften, um sie vor Verfolgung und Ausrottung zu schützen. Dann entführt ein Riese Relda und es liegt an Sabrina und Daphne, ihre Großmutter zu retten und gleichzeitig herauszufinden, wer den Riesen nach Ferryport Landing gelockt hat ...
Das Buch wird durch Zeichnungen von Peter Ferguson illustriert. Diese zeigen den Fortgang der Geschichte und schaffen es, die Atmosphäre des Buches zu übertragen.
Buckley schreibt in einem kindergerechten Stil, der vor allem Acht- bis Zehnjährige anspricht. Die Art, wie er die unterschiedlichen Wareinmals in seine Geschichte einflicht, ist anschaulich und kurzweilig. Sabrina, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird, wandelt sich im Laufe der Geschichte. Ist sie zuerst noch sehr skeptisch angesichts der Marotten der Oma und ihrer Erzählungen, so akzeptiert sie später doch, was Relda ihr erzählt.
Nur der Anfang des Buches bedarf eines bisschen Durchhaltevermögens. Denn wie Sabrina ihre Flucht plant und alles, was Relda tut und sagt, ablehnt, geht dem Leser doch nach einiger Zeit auf die Nerven. Sobald aber der Riese ins Spiel kommt, ist die Neugier doch geweckt. Was folgt, ist actionreich.
Dieser erste Band der "Grimm-Akten" macht Lust und neugierig auf die folgenden Bücher. Es bleibt abzuwarten, ob diese die geweckten Erwartungen erfüllen. Mit "Auf der Spur des Riesen" wurde jedoch schon ein guter Auftakt zu einer neuen, gut durchdachten Kinderbuchserie gemacht.