Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
England, Sussex. Der siebzehnjährige Ian macht eine erschreckende Entdeckung: Anscheinend kann er Geister sehen! Als er mit seinem besten Freund Bpm und ein paar anderen Kumpels in ein altes Hangar einbricht, hört er auf einmal ein unheimliches, nervenzerreißendes Geräusch, sieht ein grelles Licht und auf einmal beginnt es zu brennen. Die anderen können anscheinend aber weder das laute Fiepen hören noch die Geisterscheinungen sehen.
Ian beginnt Nachforschungen anzustellen und fragt sich bald, ob die Geister, wie er sie für sich nennt, mit dem frühen Tod seines Vaters und dem Verschwinden seines Großvaters vor vielen Jahren in Verbindung stehen. Als eine der unheimlichen Lichtgestalten seinen Hund Zero tötet, schwört sich Ian, das Geheimnis aufzuklären und die unheimlichen Lichtwesen zu jagen und zu vernichten.
Gemeinsam mit Bpm bricht er auf, um in seiner Vergangenheit zu forschen und das Rätsel um seinen Vater zu lösen. Die beiden Jungen ahnen nicht, dass ihnen gefährliche Killer auf der Spur sind und dass ihre Suche sie in höchste Gefahr bringen wird ...
Währenddessen zweifelt in der Antarktis ein deutscher Wissenschaftler an seinen Forschungsergebnissen und ein technikverliebtes Mädchen in Japan macht eine rätselhafte Entdeckung auf einem Dachboden. Noch wissen die Beteiligten, die rund um den Erdball verstreut sind, nicht, dass zwischen ihren Erlebnissen eine Verbindung besteht.
"Ghosthunter - Das Licht, das tötet" ist der erste Teil einer Jugendbuchtrilogie von Drehbuchautor und Autor Derek Meister. Das Hörbuch verbindet Action, Spannung, Mystery und Thrill zu einem runden Ganzen; tatsächlich wirkt diese Story wie eine ziemlich gute Folge von Akte X. Es gibt eine Menge superspannende Szenen, unerklärliche Ereignisse, etwas Hightech und Wissenschaft, paranormale Erscheinungen, Geister, UFO-Sichtungen, fiese Killer und medizinische Experimente. Dazu passt, dass Derek Meister Bezüge zu "realen" Ereignissen herstellt, etwa zu Roswell beziehungsweise zu seinem englischen Pendant - dem Rendlesham-Vorfall in Rendlesham, Suffolk -, oder zu dem mysteriösen Philadelphia-Experiment, das angeblich während des Zweiten Weltkriegs durchgeführt wurde, um ein Schiff unsichtbar zu machen.
Das klingt zwar alles etwas viel auf einmal, aber der Autor hat all diese Elemente zu einem stimmigen und auch glaubhaften Ganzen verbunden, das den Hörer wirklich vor dem Lautsprecher fesselt. Dazu trägt auch Sprecher Nicki von Tempelhoff entscheidend bei - er liest ausdrucksstark, teils cool, teils atemlos oder mit angemessener Dramatik, wo die Geschichte es verlangt. Einzige Irritation ist, dass von Tempelhoff Ians Namen immer falsch ausspricht, nämlich "Ei-än" statt "I-än". Die Lesung ist teilweise mit passenden akustischen Effekten unterlegt, zum Beispiel wenn die Geister in Erscheinung treten oder wenn jemand durch ein Funkgerät spricht.
Der Hörer begleitet Ian und seinen Freund nicht nur durch England, er folgt auch der Arbeit einer Forschungsstation am Südpol und trifft die neunzehnjährige Chiyo in Tokio. Durch die vielen Ortswechsel kommt garantiert keine Langweile auf, die Handlung wirkt aber auch nie fahrig oder zusammengestückelt. Dass all die auftretenden Personen etwas miteinander zu tun haben, wird schnell klar - doch wie und warum? Der erste Teil der Trilogie lässt am Ende viele Fragen offen und macht unheimlich gespannt auf die Fortsetzung - doch die ist leider noch nicht erschienen.
Wer Action und Mystery mag und ein Faible für Grenzwissenschaften hat, wird dieses Hörbuch lieben. Es ist temporeich, spannend, ein bisschen gruselig und dramatisch und bietet eine gute Mischung von Grusel, Wissenschaft und Hightech. Auf die Fortsetzung darf man gespannt sein!