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Es beginnt relativ harmlos. Auf einem Wohltätigkeitsball fällt Bruce Wayne ein seltsamer Mann auf, der sich jedoch von einem Augenblick zum anderen in Luft aufzulösen scheint. Kurze Zeit später bekommt sein Alter Ego Batman Besuch vom Martian Manhunter. Dies ist allerdings kein Freundschaftsbesuch. Der Manhunter beschimpft Batman erst und versucht dann, ihn umzubringen. Nur ein Feuerball rettet Batman das Leben - und macht ihn misstrauisch. Denn der Martian Manhunter ist nicht so empfindlich, wenn es um Flammen geht. Zusammen mit dem zu Hilfe gerufenen Superman findet Batman schnell heraus, dass sie es mit einem Gestaltenwandler zu tun haben, der jede beliebige Form annehmen kann - und zudem unsere Helden gut kennt. Superman bekommt von dem neuen Gegner schon bald auf seinem Arbeitsplatz beim Daily Planet einen unliebsamen Besuch und auch Gotham wird von der neuen Bedrohung nicht verschont. Schlimmer noch: Der neue Gegner schafft es auch, einige der Helden zu manipulieren und für seine Zwecke einzusetzen. Wem ist da noch zu trauen, wenn hinter jedem freundlichen Gesicht ein Gegner stecken könnte?
Das Grundmotiv dieser Handlung ist simpel: Mistrauen und Paranoia geben einen guten Anlass, um eine Vielzahl der Helden und Bösewichte aus dem DC Universum gegeneinander antreten zu lassen. Zudem sind die Fragen, wer gut ist, wer böse und wer hinter all dem steckt, auch eine gute Beschäftigung für Batmans überlegenen Geist. Die Auflösung mag da zwar nicht allzu clever ausfallen, ist aber immerhin noch sehr logisch und nachvollziehbar präsentiert und schließt die Handlung gut ab.
Auch gibt die Paranoia die Möglichkeit, die Helden sowohl von ihrer dunkelsten Seite zu zeigen als auch ihre Anker und Lichtpunkte im Leben zu präsentieren: Bei Superman sind dies vor allem seine Frau und seine Freunde beim Daily Planet.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Alfred, Bruce Waynes treuem Butler, weswegen die Handlung auch etwas mehr auf Batman lastet als auf Superman. Aber wenn man einen Gegner finden will, der Superman ausschaltet und bei dem trotzdem noch die Chance besteht, dass Batman ihn besiegen kann, dann muss man sich eben schon etwas einfallen lassen. Und eine ermittlungslastige Handlung, die gewisse Krimielemente in sich trägt, passt nun mal besser zum Detektiv Batman.
Durch die Bedrohung, die auf viele der Helden übergreift, bekommt man hier die Gelegenheit, viele bekannte Gesichter aus dem DC Universum im Einsatz zu sehen. Weitreichende Vorkenntnisse des DCU sind nicht unbedingt erforderlich, aber man sollte Green Latern schon kennen und auch wissen, wer der Martian Manhunter ist, um die Handlung ohne allzu viele Fragezeichen zu verstehen.
Die Zeichnungen sind gut und stimmig in diesem Comic und erstaunlich einheitlich, wenn man bedenkt, dass ein Team von vier Zeichnern für die Miniserie verantwortlich war. Auch der Einsatz von Farben ist hier gut gewählt und lässt sofort Rückblenden oder besessene Helden erkennen.
"Die Feinde unter uns" ist vielleicht nicht der cleverste Comic, der jemals für Batman oder Superman geschrieben wurde. Er verbindet aber eine gelungene, recht düstere Handlung mit dem Anliegen, möglichst viele bekannte Helden gegeneinander antreten zu lassen. Dass dies nicht zu einer simplen Prügelorgie verkommen ist, ist ein eindeutiger Pluspunkt des Bandes.
Trotzdem bietet sich hier jede Menge, teils schon recht brutale, Action mit einem gelungenen Artwork an.
Fans von Superhelden kommen hier sicher auf ihre Kosten.