Immer mehr Mitglieder der Bruderschaft finden ihre Seelenpartnerin, diesmal ist Vishous an der Reihe.
Ausgerechnet Vishous, mag sich so mancher Leser denken, denn dieser Vampir ist etwas anders als die anderen. Sexuell sehr dominant, hat er nie Gefühle für seine Partnerinnen, sie sind für ihn stets nur Objekte. Gefühle hat er nur für Butch, den Ex-Polizisten. Dies verwirrt ihn sehr und macht ihm ebenso zu schaffen wie seine Vergangenheit.
Die Probleme seiner Vergangenheit erfährt der Leser erstmals hier, seine schwere Kindheit bei seinem tyrannischen Vater, das Rätsel um seine Mutter und die Frage, wohin die Zukunft ihn führt - all dies wird tiefergehend erklärt als bisher.
Doch natürlich ist die Vergangenheit zweitrangig, als Vishous nach einem Kampf in ein Krankenhaus für Menschen eingeliefert wird. Die Brüder entführen ihn kurzerhand, doch Vishous besteht darauf, dass seine Ärztin Jane ebenfalls mitgenommen wird. Und so muss die rational denkende Ärztin sich damit auseinandersetzen, dass es mehr Spezies auf der Welt gibt, als sie bislang dachte - und dass dieser Vampir sie auch noch unbedingt für sich haben will ?

Aber nicht nur Vishous erhält Platz in diesem Buch. Auch Phury, dessen Drogendosis immer größer wird, da er sich mehr und mehr in Bella, die Frau seines Zwillingsbruders, verliebt, wird thematisiert. Dann ist da noch der junge John, der auf seine Transition wartet, um endlich seine Pflegeeltern rächen zu können. Zsadist wiederum sorgt sich um seine schwangere Frau.

Leider wird der Leser wieder mitten in der Handlung aus dem Lesefluss gerissen. Gerade sind die anfänglichen Erklärungen beendet und schon endet das Buch, bevor die wirkliche Handlung überhaupt begonnen hat. So wirkt es zumindest. Diese Taktik, mehr Profit aus der Reihe zu schlagen, ist sehr leserunfreundlich.

Dieses Buch enthält weniger Sexszenen, wohl, weil Jane ein Mensch ist und den Vampirsex nicht ganz unbeschadet überstehen würde. Zum anderen auch, weil sie widerspenstig ist und es gar nicht einsieht, sich in Vishous zu verlieben - eine wirklich willkommene Abwechslung zu den Frauen vor ihr, die ihrem jeweiligen Vampir stets im Eiltempo verfielen.
Leider verzichtet die Autorin darauf, die wirkliche Sensation zu wagen und lässt Vishous? Gefühle für Butch in Windeseile verschwinden. Auch seine Gelüste nach möglichst hartem und brutalem Sex sind auf einmal verschwunden, wie durch Zauberei. Beides wirkt unglaubwürdig und ist bedauernswert.

Dennoch, auch "Seelenjäger" fügt sich gut in die Reihe ein und lässt den Leser gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte in "Todesfluch" warten.