Das britische Empire hat sich dank der Erfindung der Dampfkraft nicht nur auf der Erde, sondern im ganzen Sonnensystem ausgebreitet und Kolonien gebildet. Dadurch kommen selbst außerirdische Lebewesen in den Genuss britischer Kultur und Lebensqualität. Schließlich ist es das Ziel des Empires, die Zivilisation zu den entferntesten Planeten zu bringen. Aus diesem Grund soll es auch bald in London eine Ausstellung mit verschiedenen Stücken außerirdischer Artefakte geben, die Queen Victoria persönlich besuchen wird.

Seit Myrtle Mumby von dieser Ausstellung gehört hat, träumt sie ständig davon, im Kreis gebildeter Herren und gut gekleideter Damen London zu besuchen. Doch leider ist London weit entfernt, da Myrtle gemeinsam mit ihrem Bruder auf Lerchenlicht wohnt. Lerchenlicht ist ein großer Gebäudekomplex, der zwischen der Erde und dem Mond im Weltall schwebt. Hier sind Myrtle und ihr Bruder Art aufgewachsen, da ihr Vater Forschungen im All betreibt. Die einzige Abwechslung bekommen die beiden Geschwister, wenn das Raumschiff anlegt, das sie mit Vorräten und Post versorgt.

In einem der Briefe von der Erde kündigt sich sogar Besuch an. Ein gewisser Mr. Spindler möchte mit Arts Vater über seine Forschungen sprechen. Am Tag von Mr. Spindlers Ankunft jedoch müssen Myrtle und Art Hals über Kopf von Lerchenlicht fliehen. Mr. Spindler ist nämlich eine riesige intelligente Spinne, die gemeinsam mit ihren Artgenossen das Haus besetzt. In letzter Minute entkommen die Geschwister in einer Rettungskapsel und landen auf dem Mond. Dort werden sie von einer Piratencrew gerettet, der sie sich kurzfristig anschließen, um Lerchenlicht und ihren Vater aus den Händen der Spinnenwesen zu befreien.

"Lerchenlicht" ist eine interessante Science-Fiction-Erzählung, die historische Fakten mit den kreativen Ideen des Autors vermengt. Und diese Mischung ist durchaus glaubhaft, denn man kann sich gut vorstellen, dass das Sonnensystem genau so aussehen würde, wenn die Briten außerirdische Kolonien hätten. Hauptpersonen der Geschichte sind Art und seine Schwester Myrtle, die mitten in den Ereignissen einer Verschwörung landen, die zum Ziel hat, die Menschheit auszulöschen.

Wegen der vielen kleinen brillanten Einfälle des Autors und den glaubhaften Charakteren fiebert man stets mit, was als nächstes im Hörbuch passieren wird. Und auch wenn die Zielgruppe des Hörbuchs prinzipiell Kinder und Jugendliche sind, haben auch Erwachsene ihren Spaß an dem subtilen und delikaten Humor der Geschichte. Typisch britisch kämpfen sich die beiden Jugendlichen durch alle Fährnisse, so dass letztlich der britische Entdeckergeist triumphiert. Gewürzt wird dies durch die Lesung von Rufus Beck, der passend dazu leicht nasal, teilweise recht britisch-hochmütig die Passagen vorliest und so den Hörer direkt in die Geschichte hineinführt.

Ein abenteuerliches und fantastisches Hörvergnügen, das mit vielen kreativen Einfällen und einer packenden Geschichte aufwartet!