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Ohne Grammatik kann man keine Sprache lernen. Dies gilt natürlich auch für das Japanische. Ein anderer Satzaufbau und Höflichkeitsstufen können diese Sprache für Anfänger sehr kompliziert machen. Da freut man sich natürlich über ein Grammatikbuch, das einem den Aufbau der Sprache und schon erste Feinheiten beibringt. Natürlich gibt es auch in Deutschland eine gewisse Zahl an Grammatikbüchern für Japanisch, jedoch kann man die Auswahl nicht mit der Masse an Veröffentlichungen in englischer Sprache vergleichen. Hierzulande findet man häufig Anfängergrammatiken, die meist zu den Sprachkursen großer Verlage gehören oder Bücher, die sich an der Sprachwissenschaft orientieren und dadurch meist sehr komplex und kompliziert verfasst sind.
Martina Ebi kommt zwar auch aus dem universitären Umfeld, aber sie hat mit ihrem Buch "Praktische Grammatik der japanischen Sprache" durchaus Sprachschüler und ihren Alltag im Auge.
Die ersten vier Kapitel des Buches widmen sich den Grundlagen der Sprache wie Schrift und Aussprache, Sprachstile und der Struktur des einfachen Satzes.
Danach geht es zwar mit den Substantiven weiter, aber nicht gefolgt Verben und Adjektiven, wie man es normalerweise in so einem Grammatikbuch vorfindet.
Neben dem langen Kapitel zu Substantiven, in dem auch Relativsätze und Aufzählungen behandelt werden, folgen Kapitel unter anderem zu Formalsubstantitven, Pronomina und Zahlen und Mengenangaben.
Die drei folgenden Kapitel zehn bis zwölf widmen sich den Partikeln, die eine für Anfänger meist schwer zu erlernende Besonderheit des Japanischen bilden; ein weiteres, sehr kurzes Kapitel befasst sich mit den Endungen -da und -desu.
Erst danach folgen die Verben und ihre Suffixe, bevor im neunzehnten Kapitel Wille und Absicht behandelt werden. Kapitel zwanzig widmet sich Befehlen und Verboten, ab Kapitel zweiundzwanzig kann man sich über die Adjektive informieren. Natürlich werden hier auch Steigerungen und Flexionen behandelt.
Die letzten beiden Kapitel widmen sich der direkten und indirekten Rede sowie den Sprechereinstellungen.
Der Aufbau des Buches mag zunächst überraschen. So wird sich hier nicht von einfach beziehungsweise allgemein (Nomen, Verben, Adjektive) nach schwer und komplex (Relativsätze, Kausativ) vorgearbeitet. Die Autorin behandelt die Grammatik in logischen Zusammenhängen und nicht nach Lernfortschritten. Was durchaus erlaubt ist, denn ihr Buch orientiert sich nicht an einem Sprachkurs oder Übungsaufgaben und soll auch nicht stur von vorne bis hinten durchgearbeitet werden. Vielmehr eignet sich das Werk besser, um gezielt eine grammatikalische Form nachzuschlagen. Dies ermöglicht ein Register am Ende und ein sehr ausführliches Inhaltsverzeichnis am Beginn des Buches. Zur Orientierung trägt auch bei, dass alle Unterkapitel, 249 an der Zahl, im Inhaltsverzeichnis mit Nummern angegeben werden, die sich dann auf den entsprechenden Seiten gut sichtbar am Seitenrand finden lassen.
Alle Beispielsätze des Buches werden sowohl in japanischer Schrift, in Kanji und Kana, angegeben, als auch in lateinischer Umschrift, Romaji und werden zudem noch ins Deutsche übersetzt.
Eine kleine Einführung erklärt die jeweils behandelte Form, Kästen mit Beispielsätzen und Tabellen verdeutlichen, wie man die Grammatik richtig anwenden soll. Wenn es benötigt wird, gibt die Autorin zudem auch noch Anmerkungen.
Positiv fällt auch auf, dass die Sätze und das Vokabular nicht zu kompliziert sind. Natürlich kommen auch mal Begriffe wie Energieverbrauch vor, trotzdem sind die Sätze immer so aufgebaut, dass man die Vokabeln auch als Anfänger zumeist kennt und die Struktur leicht übernehmen kann. Die Erklärungen sind knapp gehalten, aber gut verständlich. Verweise zu anderen grammatikalischen Formen helfen zudem.
Wenn man sich erst einmal in den Aufbau eingefunden hat, hat man mit Ebis "Praktische Grammatik der japanischen Sprache" ein gutes Buch zur Hand, das einem nicht nur die Grundzüge der japanischen Grammatik beibringt, sondern bis zum Mittestufenniveau von Nutzen ist. Da fehlt eigentlich nur noch eine Grammatik für Fortgeschrittene von der Autorin, um auch diese Lücke ebenso kompetent zu füllen wie mit dem vorliegenden Werk.