Man kann Jonathan McQuarry kaum als Frauenheld bezeichnen. Da er als Buchprüfer arbeitet, wechselt er ständig zwischen verschiedenen Firmen hin und her, bekommt jedes Mal lediglich einen notdürftigen Schreibtisch hergerichtet und alle Mitarbeiter sind froh, wenn er sie in Ruhe lässt. Deswegen hat er auch ein sehr langweiliges Leben, arbeitet bis spät in die Nacht und lässt sich zuhause vom Fernseher zudröhnen.

Als der charmante Anwalt Wyatt Bose ihm eines Abends begegnet, muss Jonathans Glückstag sein. Die beiden Männer kommen ins Gespräch und kurz darauf sitzen sie kiffend auf dem Konferenztisch und Jonathan bilanziert sein armseliges Leben. Um ihn aufzuheitern, lädt ihn Wyatt zum Tennisspielen ein und geht gemeinsam mit ihm aus. Dann jedoch muss er auf Geschäftsreise gehen und vertauscht kurz zuvor sein Handy mit dem von Jonathan.

Der ist nicht wenig überrascht, als sich urplötzlich eine Frauenstimme auf dem Handy meldet, die ihn fragt, ob er heute abend frei sei. Nach kurzem Telefonat mit Wyatt stellt sich heraus, dass er zu einem geheimen privaten Sex-Club gehört. Man verabredet sich telefonisch, trifft sich anonym in einem Hotel, hat Sex miteinander und geht dann wieder eigene Wege, ohne dem anderen seinen Namen zu verraten. Schnell ist Jonathan begeistert von dieser exklusiven Gruppe. Doch dann trifft er eine Frau, in die er sich verliebt, und Jonathan merkt, dass das Spiel erst nun richtig beginnt, denn Wyatt benutzt sie als Druckmittel gegen ihn.

"Deception" ist ein Thriller, der keine allzu neue Geschichte erzählt. Doch sein großer Pluspunkt ist, dass sowohl die Handlung als auch die Schauspieler vollkommen überzeugend wirken. Hugh Jackman ist für die perfide Rolle des dunklen Puppenspielers wie gemacht und die Rolle des charismatischen Charmeurs steht ihm ebenfalls perfekt. Doch viel realistischer ist Evan McGregor. Anfangs als blasser, gesichtsloser Buchhalter, bekommt sein Charakter immer mehr Rückgrat und Lebenswillen. Ganz besonders die liebevollen Szenen mit Michelle Williams sind sehr bewegend.

Im ersten Teil baut sich die Geschichte erst langsam auf. Hier lernt man das geheimnisvolle Netzwerk kennen und Jonathan blüht langsam auf und lässt sich auf amouröse Abenteuer ein. Als dann jedoch seine Traumfrau gekidnappt wird, verändert sich das Tempo und die Stimmung des Films drastisch und auch wenn man sich vorstellen kann, wie es ausgehen wird, wird man als Zuschauer dennoch von einigen Wendungen überrascht.

Ein lohnenswerter gut aufgebauter Thriller, der besonders durch die besondere Besetzung besticht.

Da es sich bei der rezensierten DVD um ein Ansichtsexemplar handelt, können Bild, Ton und Extras des Films nicht bewertet werden.