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Das Brettspiel Monopoly zählt zu den beliebtesten Spielen für Groß und Klein. Egal in welcher der dutzenden Editionen und ob mit zwei oder gar acht Spielern, das Spiel sorgt für jede Menge Spaß und mehrstündige Unterhaltung. Nun hat Electronic Arts den Klassiker digitalisiert und für die Wii herausgebracht. Von der Idee her ein interessanter Ansatz, der die Frage nach den Vorzügen der digitalen und physischen Spielumgebung aufkommen lässt.
Das klassische Spielprinzip von Monopoly besteht darin, sich so viele Grundstücke und Monopole anzueignen, wie man kann. Hat man ein Grundstück, so müssen Besucher auf diesem Grundstück Miete bezahlen. Hat man ein Monopol, also alle Grundstücke einer Farbe, so kann man darauf Häuser und Hotels bauen, so dass die Miete sich erhöht. Ziel des Spiels ist es, die Gegner in den Bankrott zu treiben und somit das komplette Spielfeld mit allen Feldern zu übernehmen.
Das Wii-Game beinhaltet mehrere Spielbretter, die man sich ausgehend vom klassischen und dem Welt-Spielbrett freispielen muss. Dabei wird nicht gezählt, wie oft man gewinnt, sondern einzig wie viele Grundstücke man sich kauft. Das Tauschen von Grundstücken oder aber der Erhalt von Grundstücken durch den Bankrott eines anderen Spielers werden dabei nicht gezählt.
Es gibt zwei Spielmodi auf der Wii: Zum Einen gibt es das klassische Spielprinzip wie oben beschrieben. Zum Anderen gibt es noch die Version "Krösus". Hierbei spielt man mehrere Runden, deren Anzahl im Vorfeld festgelegt ist. Über Minispiele wird die Anzahl der Spielsteine in einer Runde ermittelt. Diese werden zufällig auf dem Feld verteilt. Landet man auf einem noch nicht besetzten Feld, erhält man dieses. Auf anderen Feldern muss man Miete in Form von einem oder mehreren Grundstücken zahlen. Je nach Zufall kann es so passieren, dass sich in einer Runde die Reihenfolge der Spielern vollständig ändert, und es bleibt bis zur letzten Runde spannend.
Die bereits angesprochenen Minispiele werden auch gesondert zur Verfügung gestellt. So kann man sich beispielsweise aus dem Gefängnis sägen oder aber an der Börse spekulieren.
Ein Vorteil der digitalen Version ist sicherlich, dass man es alleine spielen kann, was beim Brettspiel doch sehr schwierig ist. Dafür ist es aber nur bis zu vier Spielern spielbar. Die Hausregeln sind von Familie zu Familie beim Brettspiel unterschiedlich. Um diesen ganzen Sonderregelungen gerecht zu werden, gibt es ein vierseitiges Menü zum Einstellen der Regeln. Dabei findet man auch einige Regeln, die man noch nicht kannte, die es aber mal auszuprobieren gilt.
Das Spielprinzip des klassischen Monopoly ist und bleibt einzigartig. Da davon ausgegangen werden kann, dass es dem Großteil der potentiellen Käufer bekannt ist, wird dieses Spiel wohl niemand kaufen, der das Brettspiel langweilig findet. Daher soll hierbei das Hauptaugenmerk auf der Umsetzung liegen. Diese ist sehr bescheiden. Der kleine Mann, der bereits auf dem Cover zu sehen ist, läuft auf der Innenseite des Spielfeldes mit und bleibt dort stehen, wo der Spielstein nach dem Würfeln steht. Dabei bekommt man von diesem Kerlchen immer wieder die gleichen Sprüche zu hören. Pro Feldtyp (Grundstück, Gemeinschaftsfeld et cetera) und möglicher Belegung gibt es höchstens drei eingespielte Sprüche, so dass es bereits ab der zweiten Runde nervig wird. Eine Funktion, dies abzuschalten, gibt es nicht. Man muss warten bis der Kerl seinen Senf zu jedem einzelnen Zug abgegeben hat. Dass dies meist auch noch länger dauert als der Zug, stört nicht - zumindest nicht das Kerlchen, das quatscht einfach weiter, obwohl schon der nächste Spieler am Zug ist.
Bei der Auswahl der Spieler kann man direkt weitere Kritikpunkte finden. Es wird immer mit vier Spieler gespielt. Gibt es keine vier menschlichen Spieler, werden die fehlenden Spieler vom Computer ersetzt. Dabei kann man jedem Spieler einen Namen geben. Die Namen werden jedoch nicht gespeichert. Spielt man also in der gleichen Besetzung zwei Spiele, so muss man alle Namen wieder neu eingeben oder mit den vorgegebenen Namen S1, S2, S3 und S4 spielen. Gleichzeitig wird das Spiel nicht etwa abgebrochen, wenn keine menschlichen Spieler mehr daran beteiligt sind, nein, es läuft dann weiter. Die Unterschiede der einzelnen Spielbrettern beziehen sich, wie beim Brettspiel, auf die Namen der Grundstücke. Außerdem wird die Feldumgebung und die Farbe der Würfel angepasst, wodurch aber je nach Feld das Würfelergebnis erst auf den zweiten Blick deutlich wird; beispielsweise beim Süßigkeiten-Spielbrett, bei dem jeder Würfelpunkt eine andere Farbe hat.
Die "Krösus"-Version erinnert an ein Glückspiel. Stellt man sich bei den Minispielen gut an, kann man als Erster einen der vier Würfel aussuchen, der die Anzahl der Spielsteine angibt. Der Ausgang ist dennoch zu großen Teilen vom Zufall abhängig, der bestimmt wo die Spielsteine landen und was die anderen Spieler einem für Steine in den Weg werfen. Die Minispiele sind ganz nett, werden aber sehr schnell langweilig.
Fazit:
Es fällt schwer für ein solches Spielprinzip nur einen Punkt zu geben: Denn das klassische Spielprinzip des Monopoly ist sehr gut, die Umsetzung jedoch absolut daneben und nervig. Daher bekommt der Titel gerade noch so zwei Sterne. Spielt man allein und scheidet als Erster aus, hat man das Vergnügen, noch eine ganze Weile die drei virtuellen Gegner beim Spielen beobachten und die Sprüche des Kerlchens hören zu können - es gibt kaum eine schönere Abendbeschäftigung!