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 Die Sims, Folge 3: Die Sims 3

Serie: Die Sims, Folge 3
Verlag: Electronic Arts GmbH

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Glück
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton


Der Sims-Generator ist in dieser neuen Version besser und schöner geraten, die hier kreierten Figuren sehen lebensechter aus als im Vorgängerteil und vor allem die Vergabe von Persönlichkeitsmerkmalen ist ausgefeilter und kann wirklich punkten. So kann der vom Spieler geschaffene Sim wahlweise gut oder böse sein, Einzelgänger oder Partylöwe, Kinderhasser oder Familientier, Sportskanone oder wasserscheuer Zeitgenosse, Vegetarier oder Geizkragen. Aus den Merkmalen, die man seinem Sim als Persönlichkeit auf dem Leib schreibt, ergibt sich dann auch eine Auswahl an Sim-Lebenswünschen, die das Geschehen und den Spielverlaub maßgeblich beeinflussen. Während der eine ein gefeierter Spitzenkoch werden will, strebt der andere eine Karriere als Politiker oder Schriftsteller an, als Wissenschaftler oder Gesetzeshüter. Auch Verbrecherkarrieren sind wieder möglich.

Insgesamt hat sich das Sims-Spielekonzept natürlich nicht grundlegend verändert: Man kreiert sich einen Sim (oder natürlich mehrere, wobei eine ganze Simfamilie schwieriger zu managen ist als ein einzelner Sim), gibt ihnen ein individuelles Aussehen und eine Persönlichkeit mit auf den Weg und lässt sie in ein Haus in Sunset Valley einziehen. Es ist auch möglich, ein Grundstück zu erwerben und dort ein Haus nach den eigenen Vorstellungen zu erbauen, was aber ganz schön ins Geld gehen kann - und das Startkapital ist erstmal begrenzt. Die Einrichtung der eigenen vier Wände geht recht einfach vonstatten, man hat die Möglichkeit, die Möbel, Geräte und sonstigen Dinge entweder nach Funktion oder nach Zimmer zu sortieren. Auf den ersten Blick erscheinen die Designs sehr begrenzt, aber das sind sie nicht: Über ein Gestaltungstool lässt sich die Optik von Wänden, Teppichen und jedem einzelnen Gegenstand nahezu vollständig den eigenen Wünschen anpassen, was Farbe und Muster angeht. Eine Zebracouch, eine Badezimmertapete voller Quietsche-Entchen oder ein knallroter Kühlschrank sind damit kein bloßer Wunschtraum mehr. Vor allem weibliche Spieler wird das erfreuen, und angeblich sind ja die meisten Sim-Spieler ohnehin Frauen.

Dann geht es auch schon los, das "wahre Leben": So richtig zufrieden sind die Sims eigentlich nie, zumindest nicht von sich aus. Der Spieler muss durch Aktionen ihre Wünsche erfüllen, und das sind so einige. Zunächst müssen die Grundbedürfnisse befriedigt werden - die Sims wollen essen und schlafen, sie müssen aufs Klo, sie wollen Spaß haben, sie wollen menschlichen Kontakt, sie werden dreckig und wollen dann duschen oder baden. Erfüllt man diese Wünsche nicht, werden die Sims erst quengelig und dann richtig ungehalten. Neben essen und schlafen tauchen im Spielverlauf eine Reihe von weiteren Wünschen auf, die sich teilweise an den Sim-eigenen Persönlichkeitsmerkmalen und Eigenschaften orientieren: So möchte der Sim etwa zum Angeln in den Stadtpark, er möchte ein Buch schreiben, ein teures Objekt kaufen oder ein bestimmtes Gericht zubereiten. Erfüllt man diese Wünsche, so werden Zufriedenheitspunkte gutgeschrieben, von denen man sich coole und sehr nützliche Belohnungen kaufen kann. Neben den Wünschen gibt es jetzt auch so genannte "Gelegenheiten", bei denen man Aufgaben erfüllen muss, oft bis zu einer ganz bestimmten Frist (etwa: "Züchte 20 Gemüse der Qualität 'ausgezeichnet' und bringe sie bis Freitag im Restaurant vorbei"). Als Belohnung winkt vor allem Geld.

Auch diejenigen Spieler, die nach einem eher alternativen Sim-Leben streben und nicht in der Tretmühle des Alltags strampeln wollen, kommen in Teil 3 auf ihre Kosten: Es gibt eine Menge Möglichkeiten, auch ohne festen Job an Geld zu kommen, sogar an viel Geld. Manche Sims - Merkmal "Gammler" - können etwa Mülltonnen durchwühlen auf der Suche nach zweifelhaften Schätzen. Mit dem Malen von Bildern oder dem Schreiben von Romanen kann man eine Menge Geld verdienen. Auch der Anbau von Obst und Gemüse rentiert sich, wenn man über einen "grünen Daumen" verfügt und sich geschickt anstellt. Überall in der Stadt können begehrte Objekte gefunden werden - zum Beispiel Edelsteine und seltene Insekten, merkwürdige Samen und seltene Fische. All dies lässt sich zu Geld machen, der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Und auch sonst kann man sich ganz gut durchs Leben schnorren, wenn man die große Stadt einmal erkundet hat: Beim Picknick anderer Sims im Park lässt sich Essen abstauben oder man erntet einfach fremde Bäume ab. Das ist zwar nicht die feine Art, spart aber Geld und Zeit.
Es sind die vielen Möglichkeiten, die bei den Sims faszinieren und immer wieder staunen lassen: So kann ein geangelter Fisch nicht nur gegessen werden, man kann ihm auch einen Namen geben und ihn im heimischen Aquarium aussetzen, ihn verkaufen, ihn als Dünger oder als Angelköder verwenden - oder aber man verschickt ihn per Post, lässt ihn ausstopfen und hängt ihn als Trophäe an die Wand. Diese vielen Wahlmöglichkeiten betreffen fast alle Bereiche im Spiel, so dass es praktisch nie langweilig wird und keine Spielrunde der anderen gleicht.

Was das Zeitmanagement angeht, hat sich einiges verbessert. Simple Vorgänge wie Zur-Toilette-gehen oder Putzen nehmen nicht mehr so unrealistisch viel Zeit in Anspruch wie beim letzten Teil. Andere Dinge sind trotzdem nervig: Wenn der Sim zur Arbeit geht, läuft die Zeit zwar erheblich schneller, aber die acht Stunden muss man trotzdem erstmal rumkriegen. Auch das Schlafen zieht sich beträchtlich in die Länge und kann ziemlich auf die Nerven gehen. Immerhin hat man solange Zeit, das Sim-Inventar, in dem der Sim Gegenstände sammeln kann, auszumisten, Dinge in den Kühlschrank einzusortieren oder Bücher zu verkaufen. Das Spielesetting ist teilweise erschreckend realistisch - wird Essen zu lange im Inventar aufbewahrt, verdirbt es, und wenn ein Sim verdorbenes Essen ist, muss er sich übergeben und hat mehrere Stunden lang miese Laune, wie im echten Leben eben. Im Inventar befindet sich übrigens als neues Item auch ein Handy, womit man befreundete Sims oder Dienste anrufen kann. Bei Anruf Pizzadienst oder Party - auch hier gibt es wieder unzählige Möglichkeiten. Wer gerne viele Beziehungen pflegt und eine ganze Sim-Familie gründen möchte, kommt in diesem Spiel ebenso auf seine Kosten wie jemand, der nur mit einer einzigen Figur still vor sich hinspielen möchte; in diesem Fall wählt man am besten "Einzelgänger" als Eigenschaft.

Fazit: "Die Sims 3" ist ein schönes Spiel mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, das nochmal deutliche Verbesserungen gegenüber Teil zwei besitzt. Zwar steht nur eine Stadt zur Auswahl, nach Registrierung im Internet kann man aber eine zweite Stadt ("Riverview") kostenlos herunterladen. Trotz unspektakulärer Alltagshandlungen, Arbeitstrott, einem Briefkasten voller Rechnungen und nervigen Einbrechern - die Sims sind einfach Kult, und vor dem PC vergehen die Stunden wie im Flug, so dass man echt aufpassen muss, dass man sein reales Leben neben dem Sims-Leben nicht zu kurz kommen lässt! Ein großartiger Spielspaß für alle, die gerne Simulationen mit einem Schuss Strategie und viel Humor spielen und nicht viel Wert auf einen "richtigen" Handlungsverlauf legen.

Christina Liebeck



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Juni 2009 | PC | Preis: 42,45 Euro | Sprache: Deutsch

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