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Die phantastische Stadt Ys ist von den Fluten des Meeres verschlungen worden: "Das war der Zorn Gottes, glauben die Mönche, während die Druiden das tragische Unglück auf den Diebstahl der Lanze des Lug zurückführen, einen der heiligen Schätze der Kelten. So sind sich die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften auch in diesem Punkt uneins. Während der Druidenschüler Taran und sein Lehrmeister Gwenhlan zusammen mit einer kleinen Schar aufgeschlossener Mönche noch immer versuchen, herauszubekommen wer hinter den heimtückischen Morden an einigen christlichen Priestern steckt (siehe Band 1), ist die katholische Obrigkeit längst nicht mehr an der Klärung des Falles interessiert. In den Druiden hat man gleichsam gelegen gekommene Sündenböcke gefunden als auch ein Feindbild, das es - natürlich im Namen des Einen Gottes - zu vernichten gilt. Bald schon werden eifrige Pläne geschmiedet, wie man die Druiden endgültig aus dem Weg räumen kann.
Taran und Gwenhlan unterdessen führt ihre Suche auf die Spur des Kessels des Dagda, seines Zeichens ebenfalls ein mythisches Artefakt. Um ihn zu finden, reisen die beiden nach Britannien, wo sie ihre Quest bis zum Kreis der Riesen führt: Stonehenge. Die Steine sollen der Legende zufolge den geheimen Weg zum magischen Kessel weisen
Der vierte Band der Reihe "Die Druiden spinnt die Geschichte auf ähnlichem Niveau weiter wie der atmosphärisch dichte, spannende dritte Teil, der jedoch seinen Status als bislang gelungenste Episode nicht verliert. Ein bisschen zu gehetzt schreitet da die Handlung von "Der Kreis der Riesen voran. Das sorgt zwar einerseits für Spannung, andererseits scheint die Erzählung das Potential ihrer zahlreichen Einfälle nicht auszukosten: Gwenhlan und Taran suchen einen geheimen Fluchtweg aus Ys; verabschieden sich von alten Freunden; finden neue; machen sich auf die Reise in ein fremdes Land und begegnen dort König Arthur und seinen Rittern, einem prophetischem Waldgeist und einer geheimnisvollen, schönen Einsiedlerin inmitten von Sümpfen. Der Leser ist gedanklich noch bei der vorhergehenden Begegnung, wenn das Kreativteam bereits zur nächsten gekommen ist und sich dadurch rein erzählerisch auf das Wesentliche beschränkt. Dabei hätte man gern das eine oder andere Detail mehr erfahren.
Trotzdem fesselt die Geschichte den Leser mittlerweile. Noch immer thematisiert sie zwar den Religionskrieg zwischen Druiden und Christen - ohne diesen übrigens, das ist sehr lobenswert, einfach Schwarz-Weiss zu zeichnen! Mythologische Aspekte erhalten jedoch einen immer größeren Stellenwert in der Erzählung.
Da auch Band Vier mit einem fiesen Cliffhanger endet, erwartet der Leser mit Spannung den nächsten, voraussichtlich vorletzten Teil des historisch-fantastischen Abenteuers.
Was die Bilder von Lamontagne angeht, so sind diese wie gewohnt ausdrucksstark: Gerade die von Hass und Gier zerfressenen Gesichter gelingen ihm bemerkenswert gut. Ein weiteres Mal sind jedoch die wunderschönen Hintergrundillustrationen die Glanzlichter des Albums. Mit Gespür für Details und Atmosphäre fangen diese die Stimmung der halbmagischen Orte ein.
Das Gesamturteil fällt folgendermaßen aus: Wer die ersten beiden etwas behäbiger erzählten Teile überstanden und von Teil Drei gefesselt war, dürfte an "Der Kreis der Riesen Gefallen finden.