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Thomas Johnson betritt das Gebrauchtwarencenter mit einem ganz besonderen Wunsch: Für seine Verlobte Heather möchte er eine chinesische Vase dort deponieren, so dass diese die Vase "zufällig" bei einem Besuch am nächsten Tag "finden" kann, denn als Sammlerin freut sie sich über ein gefundenes Stück wesentlich mehr als über ein bloßes Geschenk. Dieser Wunsch wird ihm gewährt, doch nachdem Johnson den Platz verlassen hat, passiert Justus ein Missgeschick, die Vase wird zerstört. Durch seine Schuldgefühle getrieben, versucht Justus zusammen mit Peter und Bob eine Ersatzvase aufzutreiben und dabei stoßen die drei Detektive auf einige interessante Fakten. Es stellt sich heraus, dass mehrere undurchsichtige Gestalten ebenfalls Interesse an der Vase haben und auch ein alter Bekannter läuft den dreien über den Weg. Ein neuer Fall für die drei Fragezeichen beginnt.
"Der Fluch des Drachen" ist die 130. Folge der Jugendhörspielserie und bietet auf einer Spielzeit von etwas über einer Stunde eine gelungene und abwechslungsreiche Unterhaltung, auch wenn einige (gute) Aspekte aus der Buchvorlage von André Marx weggelassen wurden.
Zu Beginn zieht sich die Handlung leider etwas in die Länge, der Besuch von Mr. Johnson und auch die ersten verzweifelten Versuche eine neue Vase zu beschaffen, verlangen schon etwas Geduld beim Hörer - spannend wird es erst, als die drei Detektive Schritt für Schritt herausfinden, um was es eigentlich geht und ihnen ihr Erzfeind Skinny Norris des Nachts über den Weg läuft.
Mit "Prinz Eisenherz" wird eine undurchsichtige Figur geliefert, die im Hörspiel einigen Platz für Spekulationen bereithält - in der Buchvorlage gibt es da noch einiges mehr zu erleben. Wem die Geschichte gefällt, der sollte auch zum Buch greifen, um die vollständige Variante einmal kennen zu lernen. Gleiches gilt auch für eine erneute "Begegnung" mit Mr. Potter und dem "Charme" einer gewissen Person - diese durchaus interessant gestalteten Elemente fielen der Umsetzung als Hörspiel zum Opfer.
Das Hörspiel an sich kann jedoch trotzdem eine nette Geschichte erzählen - trotz der scheinbar uninteressanten Ausgangslage und einiger fragwürdiger Dialoge - als Beispiel sei hier die Kaugummi-Unterhaltung genannt.
Der Titel hat leider (wieder einmal) wenig mit der Geschichte an sich zu tun; wer bei dem Wort "Fluch" auf etwas Mystisches, atmosphärisch Düsteres wartet, wird vollkommen enttäuscht werden. Die Inhaltsangabe verrät ja bereits, dass es sich um eine Vase handelt, der Fluch schmückt den Titel nur nichtssagend aus.
Die Sprecherleistungen sind durchaus in Ordnung, da gibt es nichts zu bemängeln. Andreas von der Meden mal wieder als Skinny zu hören erinnert an alte Zeiten und das tut der Serie recht gut. Generell sind in dieser Folge einige Backlinks auf ältere Abenteuer eingebaut worden, so findet sich neben schon bekannten älteren Figuren auch eine Anspielung auf das "Gespensterschloss", die erste Buchvorlage (und elfte Hörspielumsetzung). Durchaus gelungen! Musik und Effekte sind recht zurückhaltend eingestreut worden, aber durchaus passend und somit auch nicht zu bemängeln.
Insgesamt bietet die 130. Folge eine gute Geschichte, die allerdings erst einmal an Fahrt aufnehmen muss. Die Verweise auf ältere Fälle sind gelungen und erhöhen den Hörspaß ein wenig. Auch wenn die Hörspielumsetzung nicht an die Qualität des Buches heranreicht, so ist die Folge zumindest besser als die vorherige (auch in der Umsetzung).