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Mit "Kind des Schicksals" endet die Dämonenkind-Trilogie von Jennifer Fallon. Wider Erwarten ist Rshiel den Kariern entkommen und hat im Gegenzug kurzerhand mit Hilfe des Hüter-Heeres der Medalonen die Karier gefangen genommen. Doch dies ist erst der Anfang, denn nun müssen die gegen den gemeinsamen Feind geeinten Gruppen zum Gegenschlag ausholen, um das ganze Land vor Xaphista und seinen Anhängern zu bewahren.
Trotz ihrer ständigen Sorge um den eigentlich tödlich verwundeten Tarjanian, der noch immer nicht erwacht ist, lässt Rshiel sich nicht von ihrem Plan abhalten. Der erste Schritt nach der ersten Schlacht ist nun, Damin Wulfsklinge und Adriana, die verwitwete Prinzessin von Fardohnja, auch gegen deren Willen miteinander zu vermählen, um Frieden zwischen Fardohnja und Hythria zu erzwingen. Da ihnen das Heer der Karier im Nacken sitzt, begibt sich Rshiel mit den unfreiwillig Vermählten nach Hythria, denn Rshiel hofft, bei der Magiergilde Rat zu finden, wie sie Xaphista töten kann.
Doch es kommt ganz anders: Hythria steht kurz vor einem Bürgerkrieg und Rshiel wird gezwungen, sich in die Politik einzumischen, um Damin auf den Thron des Großfürsten zu bekommen; zu allem Überfluss findet sie keinerlei Antworten im Archiv der Magier-Gilde. Und so muss Rshiel zurück an den Ort, wo alles begann, die Feste in Medalon. Sie hofft, dort die Lösung für ihr Problem zu finden, aber ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, denn dem König der Harshini, Korandellan té Ortyn, schwinden die Kräfte, die den Zufluchtsort seines Volkes von der normalen Welt trennen. Und niemand anders als Xaphista persönlich macht sich derweil auf, Rshiel zum Scheitern zu bringen.
Der Kampf mit dem Gott Xaphista geht in "Kind des Schicksals" von Jennifer Fallon in die dritte und letzte Runde. Die Fronten haben sich geklärt und die Karier sehen sich der restlichen Welt gegenüber, die sich, geeint durch das Dämonenkind, den Anhängern Xaphistas entgegenstellt.
Wie schon aus diesen Sätzen zu erahnen ist, ist die Handlung fast über die komplette von Jennifer Fallon geschaffene Welt verteilt und deswegen erweist sich die Karte zu Anfang des Buches als sehr hilfreich, um speziell der Hauptfigur Rshiel auf den Fersen bleiben zu können.
Bedingt durch die vielen Standorte, die zeitgleich für die Handlung von Bedeutung sind, bedient sich die Autorin vieler Szenenwechsel, um alle Parteien im Auge behalten zu können.
Auch ist dieser dritte Band sehr von Emotionen geprägt; aber wen wundert es, dass unter anderem die Göttin der Liebe ihre Finger im Spiel hat? Gerade Tarjanian und Rshiel liefern hier in puncto Liebesdingen reichlich Material, da der Liebesbann über Tarjanian durch die ungewöhnliche Heilungsmethode aufgehoben wird. Und natürlich sind da noch Damin Wulfsklinge und Adriana, die durch das Dämonenkind zwangsverheiratet wurden und reichlich Zunder in Sachen Liebesdingen liefern. Aber das Buch ist auch von Nachdenklichkeit und innerer Anschauung geprägt, denn fast jede der Figuren muss sich Dingen stellen, die sie so nie erwartet hätte. Das Ende ist in diesem Buch sehr offen gehalten, es ist eigentlich der Anfang von etwas Neuem und der Leser kann sich ausmalen, was alle Beteiligten wohl aus dieser Geschichte gelernt haben und wie sie daraus ihre Zukunft schmieden.
Wie man diesen ganzen Beschreibungen entnimmt, sind in diesem Buch noch viel mehr Figuren auf einmal tätig als in den vorhergegangenen, und so kann man wohl dankbar sein, dass die Autorin ein Personenverzeichnis mitgibt, in dem Menschen, Harshini und Götter ihre Erwähnung finden.
Damit erweist sich "Kind des Schicksals" als ein wirklich gelungenes und rundes Ende der Trilogie, in dem man an der Seite von lieb gewonnenen Figuren durch Leid und Freud geführt wird.