Im letzten Jahr entschieden zwei junge Lektoren, selbst ein Buch zu schreiben. Thema war die Doofheit ihrer Generation. So entstand "Generation Doof".
Nun ist das Nachfolgebuch da. "Doof it yourself" stellt eine Art Anleitung für die Generation Doof dar, wie sie es schaffen kann, nicht mehr so doof zu sein.

Die Themen sind vielfältig: Das erste Kapitel behandelt im Großen und Ganzen die Bildung, wovon die "Generation Doof" bekanntlich zu wenig hat. Aber manchmal braucht man gar nicht so viel Bildung, schließlich hilft auch sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit weiter. Wie man mit dieser Methode Erfolg haben kann ist ebenso Thema dieses Kapitel wie die Frage, wieviel Bildung eigentlich gebraucht wird und was Bildung ausmacht. Gibt es die klassische Allgemeinbildung, die so oft erwähnt wird, überhaupt? Was muss man wissen und wo kann man dieses Wissen finden?
Kapitel Zwei gibt eine Art Anleitung für das Berufsleben, egal, ob man als Praktikant in die Firma hineinschnuppert (Wie schafft man es, nicht ausgebeutet zu werden?), als Jobanfänger erste Erfahrungen sammelt (Welche Fehler muss man unbedingt vermeiden?) oder ob man schon länger im Berufsleben steht und höher hinaus will (Wo finde ich nützliche Kontakte und wie nutze ich diese?).
Danach folgt ein Kapitel über Unterhaltung, wovon es einige gibt in der Generation Doof. Hier geht die Bandbreite von Fernsehen über User-generated Content und Nachrichtenschwemmen hin zum Computer, hier liegt der Augenmerk vor allem auf Computerspielen.
Das vierte Kapitel wendet sich wiederum vom Spaß ab, hin zur Liebe. Wo findet die Generation Doof die Liebe fürs Leben, wie macht man auf sich aufmerksam und wie hält man die Beziehung am Leben? Alles wichtige Themen, die humorvoll beleuchtet werden.
Hat man die Liebe gefunden und von sich überzeugt, wird bald das fünfte Kapitel aktuell: Kindererziehung. Dabei läuft so einiges schief, man kann es immer wieder erleben. Gerade die Generation Doof, die manchmal zu doof erscheint, um Kinder in die Welt setzen zu dürfen, hat ja damit so ihre Probleme. Wie man dennoch die Elternschaft gut absolviert, hierzu finden sich einige Tipps in diesem Kapitel.

In den Kapiteln finden sich immer wieder Zitate, kleine Zeichnungen, Interviews mit Prominenten oder Geschichten aus dem Erfahrungsschatz der Autoren.

"Generation Doof" hat schon zu Kontroversen geführt, "Doof it youself" wird diese fortsetzen. Denn, anders als der Titel vermuten lässt, wird dieses Buch niemanden schlauer machen. Die Tipps, die die Autoren anführen, sind entweder altbekannt oder doch sehr grenzwertig (zum Beispiel der Tipp, mit dem Rauchen zu beginnen, um mehr Kontakte zu knüpfen). Immer fragt man sich, ob diese Tipps wirklich ernst gemeint sind oder ob das alles nur eine Parodie sein soll. Aber je mehr man liest, desto mehr befürchtet man: Die meinen das ernst.
Hier wird es als gute Alternative gesehen, Bildung einfach nur vorzutäuschen, zu bluffen und sich anzupassen, um möglichst nicht aufzufallen und aufzusteigen, ohne wirklich etwas dafür zu tun.

Unangenehm ist die Angewohnheit, möglichst "cool" sein zu wollen. Da werden die Kapitelüberschriften aus Sprachvergewaltigungen wie "Bilding" und "Arbeiting" gebildet, lockere Sprüche eingeflochten, wo es auch nur geht und allgemein sehr flachsig geschrieben.
Lustig ist das natürlich, gebildet wird man davon natürlich ebenso wenig. Es bleibt zu befürchten, dass dieses Buch sowieso hauptsächlich von denen gelesen wird, die, nach Definition des Autorenpaares, schon zur "Bildungselite" der Generation Doof gehören. Und an diesen sind solche Ratgeberbücher verschwendet, wenn man nicht gerade etwas zum Lachen braucht.

Als humorvolle Abwechslung im Bücherregal, als Disskussionsstoff und ähnliches ist "Doof it yourself" durchaus empfehlenswert, nur bloß nicht als ernsthafter Ratgeber zu gebrauchen.