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"Wie jeden Morng macht den Lorenz Klimmzuch am Horizont und spinxt inne uns allemang bekannte kreplige gallische Kollenie, wose noch alle friedlich am schnurcheln sind, ..."
Eines Morgens wachen Asterix und Obelix in ihrer Hütte auf. Es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden. Asterix öffnet nichtsahnend die Tür und bleibt wie vom Donner gerührt stehen. Vor der Tür liegt ein Weidenkorb mit einem Säugling darin.
Asterix nimmt den Korb in die Hütte und ruft seinen Freund Obelix. Das Baby fängt an zu brüllen und die beiden sind hilflos - was macht man in so einem Fall? Asterix schickt Obelix Milch holen, dieser bringt eine komplette Kuh in die Hütte, denn er weiß leider nicht, wie die Milch aus der Kuh heraus kommt. Nachdem Asterix etwas Milch gemolken hat, nimmt Obelix eine vermeintlich leere Feldflasche, befestigt einen Schnuller an ihr und beruhigt den Säugling. Leider war in der Flasche ein kleiner Rest Zaubertrank. Das Ergebnis ist beeindruckend: Der kleine Schreihals nimmt die Kuh am Schwanz und schleudert sie von sich. Gutemine, die Frau des Chefs, kommt in die Hütte der Freunde und will sich um den Säugling kümmern. Der aber schlägt sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Flucht.
Asterix fragt sich, wer ihm den Säugling vor die Tür gelegt hat und beginnt mit Obelix eine Befragung in den umliegenden Römerlagern. Nachdem die beiden Freunde alle Lager zerstört haben, wissen sie immer noch nicht, wer es gewesen sein könnte.
Doch noch jemand interessiert sich brennend für das Kind, notfalls will er ganz Gallien niederbrennen, um seiner habhaft zu werden: Brutus, der Ziehsohn Caesars. Er sieht seine Erbschaft, das heilige Römische Reich, in Gefahr.
Im Dorf beginnt ein hässliches Gerede, wer wohl das Baby vor die Tür von Asterix gelegt haben könnte. Die Frauen des Dorfes munkeln, es könne nur die Geliebte Asterix? gewesen sein.
Der ist empört, stimmt aber dem Dorfchef zu, das Kind in die Obhut einer versierten Person zu geben. Just in diesem Moment betritt ein "Kindermädchen" das Dorf und bietet seine Hilfe an. In der Verkleidung steckt ein Untergebener von Brutus, welcher Kopf und Kragen riskiert, um das Kind zu entführen.
Das 27. Asterix-Abenteuer greift eine historische Episode auf: Die Liaison zwischen Cäsar und Kleopatra und ihren gemeinsamen Sohn, den späteren Herrscher Ägyptens, Ptolemäus der XVI.
Die Geschichte ist grafisch gelungen und weist eine Fülle an guten Ideen auf. Der Text, sonst Schwachstelle der von Uderzo allein produzierten Alben, ist pointenreich und knapp gehalten.
Die "Übersetzung" ins Ruhrdeutsche weist einige Tücken auf und ist nur "Eingeweihten" verständlich. Einige Witze und Anekdoten, die feinsinnig eingesponnen werden, sind zwar köstlich zu lesen, verfremden den Text allerdings ungewollt. In diesem Abenteuer macht dieses Idiom wenig Sinn, da der typische Charakter dieser Mundart nicht mit der Geschichte harmoniert.
Die Idee, einen befehlsgewohnten Soldaten in die Rolle eines Kindermädchens schlüpfen zu lassen, wirkt altbacken. Sind die Gallier wirklich so dämlich, dass sie den Mann nicht erkennen und so naiv, einem Fremden das Baby anzuvertrauen? Ist Kleopatra wirklich so "einfallsreich" ihren Sohn ausgerechnet den Feinden Caesars vor die Hütte legen zu lassen?
Logik also sollte man nicht als Kriterium heranziehen. Zu viele Wendungen sind erzwungen und etwas wirr.
Fazit: "Der Sohn des Asterix", eines der besseren Alben von Uderzo, leidet eher durch die Mundart-Version, als dass sie es aufwertet.