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Japanisch ist eine schwere Sprache, die man nur mit viel Mühe und Ernsthaftigkeit und keinesfalls einfach so nebenbei lernen kann. Man braucht langjährige Sprachkurse, am besten auf universitärem Niveau, um sich auch nur halbwegs verständlich machen zu können. - Es sind solche Bilder in den Köpfen, die Japanisch eher wie eine der sieben Plagen als eine mit Freunde und Spaß zu erlernende Fremdsprache erscheinen lassen.
Natürlich muss es auch anders gehen - besonders, wenn man mit gepackten Koffern in Japan steht, weil die Karriere einen dorthin verschlagen hat. Von nun an ist man gezwungen, sich zu verständigen und möchte das natürlich besonders schnell tun. Einer der bekanntesten Vertreter, der mal vor dieser Situation stand, war der Fußballspieler Pierre Littbarski. Das Doitsu Center fand für den beschäftigten Sportler das englischsprachige Lehrbuch "Japanese for Busy People", mit dem er die japanische Sprache meisterte. Das Konzept, das sich vor allem an Geschäftsleute richtet, gefiel dabei so gut, dass man beschloss, eine deutsche Version herauszubringen.
Doch es handelt sich bei "Japanisch im Sauseschritt" nicht einfach um eine Übersetzung des englischen Werkes. Zum einen wurden die einzelnen Bände des Originals, Textbook und Workbook, in einem Band zusammengefasst - zum anderen wurden auch noch weitere Übungen hinzugefügt, die man für die Vertiefung der Lektionen für sinnvoll erachtete.
Da sich das Buch an absolute Anfänger richtet, hat man gleich einmal eine der größten Hürden beim Spracherwerb entfernt: die chinesischen Schriftzeichen Kanji. Stattdessen benutzt das Buch für seine Texte nur die Silbenalphabete Hiragana und Katakana. Zusätzlich sind die kurzen Texte auch noch in einer westlichen Umschrift zu lesen und als deutsche Übersetzung vorhanden. Somit kann man sich langsam an die Sprache herantasten.
Unter jedem Text finden sich die neuen Vokabeln im Silbenschrift, Umschrift und Übersetzung. Danach wird die Grammatik erklärt. Hierbei gibt es gut sichtbar getrennte Punkte, die sich jeweils einem ganz bestimmten grammatikalischen Problem widmen. Es folgen Anmerkungen, die meist etwas über die Sprachkultur vermitteln, so zum Beispiel bestimmte Floskeln, die immer wieder benutzt werden.
Anschließend kommen die Übungen an die Reihe. Zunächst gibt es einfach Satzstrukturen, die man sich einprägen sollte, danach kurze Aufgaben, bei denen man meist Wörter ersetzen oder einfache Dialoge führen muss.
Die Themen reichen dabei von der Vorstellung über Verabredungen treffen bis zu einem Restaurantbesuch.
Die Übungen mögen dabei etwas standardisiert wirken, da sich ihr Aufbau häufig wiederholt. Auf der anderen Seite erleichtert dies aber auch die Anwendung und nimmt die Scheu vor neuen Grammatikformen. Einige der Übungen haben auch etwas Spielerisches, was wiederum den Spaß man Lernen erhöhen dürfte und einen auch mal schneller nebenbei zum Buch greifen lässt.
Am besten lernt man natürlich mit einem Partner oder in einer Gruppe, so dass man die einzelnen Übungen laut aufsagen und sich so an die Anwendung der Sprache gewöhnen kann. Aber auch alleine kann man gut mit dem Buch arbeiten. Entweder kann man die einzelnen Übungen aufschreiben und sich selbst kontrollieren - die richtigen Antworten findet man hinten im Buch - oder man macht die Übungen für sich alleine mündlich, zum Beispiel wenn man für eine Lektion nicht so viel Zeit hat oder nur schnell etwas wiederholen möchte.
Im vorderen Teil des Buches gibt es einige Erklärungen zur japanischen Schrift und Grammatik, eine Hiragana- und Katakanatafel, wichtige japanische Schilder, eine Karte Japans und die wichtigsten Ausdrücke.
Am Ende des Buches findet sich ein ausführlichen Anhang, der nochmals die Grammatik aufgreift, aber auch auf gängige japanische Namen oder Zeiteinheiten eingeht. Neben den Lösungen gibt es hier auch ein zweisprachiges Wortverzeichnis, so dass man Vokabeln aus den Texten leicht nachschlagen kann.
Nicht jedem mag die Art, wie "Japanisch im Sauseschritt" Grammatik vermittelt, gefallen. Das Konzept, sofort in die Anwendung zu gehen und nicht erst die Wortarten zu erklären, sagt sicher nicht jedem zu. Aber eins ist klar - im Grunde kann man hier schon nach der ersten Lektion einfache Sätze sprechen - und wird auch noch ermutigt, dies zu tun.
Die Erklärungen sind kurz und knapp, sie erklären eher die Anwendung der Grammatik als diese selbst. Wenn es einem aber wirklich nur darum geht, die Sprache sprechen und verstehen zu können, dann dürfte das ausreichen und im Gegenteil sogar von zu viel theoretischem Wissen befreien.
Dass in diesem Band so gar keine Kanji gelehrt werden, ist sicher noch der größte Kritikpunkt - aber hier zählt eben die mündliche Kommunikation. Kanji werden ab Band 2A gelehrt. Vorher muss man sich zur Not mit Hiragana verständigen - was aber durchaus auch möglich ist.
Wer das Buch alleine anwenden möchte, dem sei noch die passende CD zum ersten Band empfohlen, auf der man die einzelnen Texte hören kann. Wer aus einem Sprachkurs schon japanische Vorkenntnisse hat, der sollte zur Universitätsausgabe greifen. Hier finden sich, bei gleichem Inhalt, die Texte schon in Kanji und Kana - und man hat die Möglichkeit, Grundlagen schnell zu wiederholen.
Als Fazit bleibt, dass "Japanisch im Sauseschritt" immer noch eins der besten Bücher ist, wenn es darum geht, sich schnell die japanische Sprache anzueignen und diese dann auch anzuwenden.