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Miss Violet Smith bittet Sherlock Holmes um Hilfe, denn seit geraumer Zeit wird sie auf ihrem Weg zum Klavierunterricht, den sie gibt, von einem unbekannten Fahrradfahrer verfolgt, der immer auf demselben Abschnitt der Strecke erscheint. Hat der unbekannte Verfolger etwas mit Violets vermissten Vater zu tun? Welche Absichten verfolgen die undurchsichtigen Herren Woodley und Carruthers, die angeblich von Violets Vater beauftragt wurden, dass es seiner Tochter und ihrer Mutter an nichts mangeln möge? Der anfangs so harmlos wirkende Fall entwickelt sich bald zu einem mörderischen Drama?
Auch in Folge 37 stellt Sherlock Holmes in gut einer Stunde Laufzeit seine deduktiven Fähigkeiten unter Beweis. Und das in einem Fall, wie er verspielter nicht beginnen könnte, denn zunächst mag man davon ausgehen, dass die regelmäßigen Verfolgungen auf einen heimlichen Verehrer zurückgehen. Doch Holmes verfolgt unablässig wie ein Bluthund die Spur, die ihn zu einem verachtenswerten Verbrechen führt. Dabei zeigt Holmes in diesem Fall, dass er auch im Nahkampf ein ernstzunehmender Gegner ist. Äußerst gelungen ist darüber hinaus der echt britische, staubtrockene Humor, mit dem sich Holmes und Watson gegenseitig necken. Nach dem Skript von Ben Sachtleben entwickelt sich ein überschaubares Kriminalstück, werkgetreu nach der gleichnamigen Erzählung von Sir Arthur Conan Doyle. Die insgesamt sieben Schauspieler, allen voran Christian Rode und Peter Groeger, sind in Bestform. Besonders hervorgehoben werden muss die einzige Frau im Ensemble, Sabine Bohlmann, deren glockenhelle, sympathische Stimme den Hörer sofort für sich einnimmt und hilft, sich die adrette Erscheinung von Miss Violet Smith bildhaft vor Augen zu führen. Die musikalische Untermalung ist wieder einmal sehr stimmungsvoll, auch wenn die Übergänge zu vergangenen Erlebnissen und Schilderungen schnell störend wirken. Soundtechnisch überzeugt die 37. Episode mit einer hervorragenden Qualität.
Vom rein Äußeren her dürfte sich wohl kaum ein Hörer zum Kauf der CD inspirieren lassen. Dafür sieht die Grafik von Simon Römer schlichtweg zu einfach aus.
Fazit:
Wunderbar inszenierter Kriminalfall mit dem größten Detektiv aller Zeiten. Auch nach 37 Folgen hat die Hörspielserie nichts von ihrem Reiz verloren. "Die einsame Radfahrerin" ist Hörspielunterhaltung in Reinkultur.