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Marvins Opa hat mit Herrn Grube eine Wette abgeschlossen: Marvins Familie wird das Rennen Paris-Dakar schneller schaffen als Herr Grube. Wenn Herr Grube gewinnt, gehört Opas Reparaturwerkstatt künftig Herrn Grube, für den sie derzeit lästige Konkurrenz zu seinem Autohaus ist.
Marvins Vater lässt Opa aber nicht fahren, sondern fährt selbst. Und da Papa Musiker ist und von Autos nichts versteht, schleust Opa Marvin in den Kofferraum, als Mechaniker - wo Papa ihn erst kurz vor der Überfahrt nach Marokko entdeckt.
Die beiden erleben eine Fülle von Abenteuern, nicht zuletzt aufgrund von diversen Sabotageakten von Herrn Grube, der ihnen beispielsweise einen bösen arabischen Spruch aufs Auto sprüht und auch einmal dafür sorgt, dass ihnen das Öl ausgeht. Am gefährlichsten wird es aber in einem Sandsturm. Ein Tuareg-Mädchen rettet die beiden, deren Instrumente längst versagt haben, und bringt sie zu seinem Dorf. Als die Mutter des Mädchens dringend Hilfe benötigt, können sie ihr das nicht versagen, auch wenn sie riskieren, zu spät am Etappenzielpunkt anzukommen.
Und so verläuft die Rallye Paris-Dakar für dieses Team ganz anders als geplant. Ob sie Opas Werkstatt trotz der hinterhältigen Angriffe von Herrn Grube retten können?
Eine herrlich verrückte Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen präsentiert sich hier älteren Grundschulkindern. Ganz realistisch muss ein Abenteuer ja auch nicht sein; Hauptsache, es hätte sich womöglich so oder ähnlich zutragen können.
Marvin und sein Opa, beide etwas gehandicapt, ein tolles Team: der Junge noch zu klein und zu jung, um offiziell ein Auto zu steuern, was er im Notfall natürlich trotzdem kann, der Opa zu alt und etwas herzkrank, sodass er die Rallye nicht selbst fahren darf. Dazwischen steht der Vater, nicht minder sympathisch, der sich ebenfalls mit der Sache identifiziert und sein Bestes gibt, auch wenn es nicht so ganz seinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht.
Spannend geht es von Anfang an zu, und die Charaktere muss man einfach mögen. Klar, dass auch dem Beduinenmädchen, das scheinbar zufällig in die Geschichte platzt, genau im richtigen Moment, eine besondere Bedeutung zukommt.
Am Ende jedes Kapitels findet man eine Info zu allerlei Themen, die direkt oder indirekt mit der Geschichte zu tun haben, über die Funktionsweise eines Automotors ebenso wie über das Volk der Tuareg und die Rallye nach Dakar selbst. Es schließt sich ein originelles Rätsel oder Ratespiel an, das natürlich ebenfalls einen Bezug zur Geschichte aufweist und vom Schwierigkeitsgrad gut an die Zielgruppe angepasst ist.
Viele zwar minimalistische, cartoonähnliche, doch aussagekräftige Schwarzweiß-Illustrationen ergänzen den Text, der in relativ großer, serifenloser und somit für Schulkinder sehr angenehm zu lesender Schrift gehalten ist.
Selbst Lesemuffel lädt das Buch zum Schmökern ein, zumal zum Schluss jedes Kapitels die Spannungskurve steil nach oben schnellt: Man muss einfach weiterlesen!