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 Galaktische Odyssee


Cover
Gesamt ++---
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


„Galaktische Odyssee“ ist das neueste Werk von Hanns Kneifel, bekannt von „Perry Rhodan“- und Atlan-Büchern.

In einem abgelegenen Teil des Universums verschwinden in kurzer Zeit gleich fünf Schiffe, die zur Societaet gehörten. Verzweifelt wird versucht, herauszufinden, wie und warum das geschehen konnte. Doch der einzige Mann, der die Wahrheit herausfinden kann, hat sich von Starchont und der Societaet zurückgezogen: Serval Ascander dient nun auf einem entfernten Planeten als Raumhafenleiter. Er wird sich wünschen, sich besser versteckt zu haben, denn bald - wenn auch mehr durch Zufall denn Können - hat man ihn ausfindig gemacht und er muss eine Odyssee antreten, wie sie das Universum noch nicht gesehen hat. Dabei wird er eine Gefahr ausmachen, die den ganzen Kosmos bedroht ...

Wohlmundig wird das Buch auf der Rückseite als „wohl ambitionierteste Space Opera“ angepriesen und, na ja - bei dem ambitioniert ist es dann auch geblieben.

Kneifels Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und bei weitem nicht jedermanns Sache. Er verliert sich in Beschreibungen, oft seitenlang, wobei er seinem Leser anscheinend jedes kleine Detail mitteilen möchte. Diese Mitteilsamkeit ermüdet und langweilt jedoch, denn zum einen werden viele unwichtige Details in epischer Bandbreite erläutert, und zum anderen wird vieles Grundlegende nicht wirklich erklärt - was das Starchont ist, muss man sich ziemlich zusammenklauben und auch die Rolle der Societaet wird erst spät erkannt.

Zwischendrin werden einige Dialoge recht philosophisch und wirken etwas abgedreht, da der Kontext oft unklar ist, denn die Charaktere können wenig überzeugen. Serval, welcher der Societaet den Rücken gekehrt hat, ist natürlich als Einziger dazu im Stande, das Rätsel der verlorenen Schiffe zu lösen. Ebenso natürlich ist er der Günstling der Mutter der Clans des Planeten, auf dem er lebt. Das stößt auf und verwundert - wie kann Serval sich von Starchont abwenden und dann unter seinem echten Namen auf einem wenn auch abgelegenen Planeten leben, ohne dass ihn jemand sofort findet? Zumal auch viele zu wissen scheinen, dass er dort lebt: Kapitäne, Schiffsbesatzungen, ...
Das bleibt nicht das einzige logische Loch.

Das alles hilft dem Spannungsbogen nicht wirklich. Jeder Szenenwechsel, jede Bewegung des Erzählers Serval ist von Beschreibungen eingefasst, sodass man sich sehnlichst etwas Action wünscht. Wenn diese dann kommt, ist sie auch in Ordnung - aber man muss sich durch etliche Seiten Beschreibungen kämpfen, bevor irgendetwas Interessantes passiert. Zudem darf man nicht allzu sehr darüber nachdenken, was die Charaktere tun und sagen und was sie vorgeben zu sein.

Weder die Geschichte noch die Charaktere können überzeugen. Kneifels Schreibstil ist überfrachtet und teils zu poetisch, um noch glaubwürdig zu wirken. „Galaktische Odyssee“ ist ein Buch, das man lesen kann, wenn es sonst wirklich nichts anderes mehr gibt, die Frage, ob man es lesen muss, kann definitiv mit einem schallenden Nein beantwortet werden.

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de

Sabine Hunsicker



Taschenbuch | Erschienen: 16. April 2009 | ISBN: 9783890646039 | Preis: 10 Euro | 479 Seiten | Sprache: Deutsch

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