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Komm zum Punkt!, möchte man manchmal seinem Gesprächspartner zuwerfen. Der andere redet und redet, ohne etwas zu sagen, während man sich selbst auf seinem Stuhl windet. Es ergeben sich immer neue Details, neue Nebenschauplätze und schon nach kürzester Zeit weiß man nicht mehr, worum es eigentlich geht und will es auch gar nicht mehr wissen. Schade um die sinnlos vergeudete Zeit.
Hier will der Autor und Journalist Thilo Baum Abhilfe schaffen, indem er in seinem neuen Buch zeigt, wie man sich kurz und prägnant ausdrückt, das Wesentliche übermittelt und den Gesprächspartner nicht mit gähnender Langeweile vergrault. Das gebundene Hardcoverbuch ist 2009 im Eichborn Verlag erschienen. Auf rund zweihundertvierzig Seiten gibt der Autor jede Menge Tipps und Hinweise, um effektiv und klar zu kommunizieren. Es geht darum, wie man den Zuhörer bei der Stange hält, statt ihn zu betäuben, wie man kommunikative Ödnis und Irrgärten vermeidet und ein Gespräch interessant gestaltet. Thilo Baum stellt typische Gesprächsformen vor und zeigt den Weg vom klaren Denken zum klaren Sprechen. Wie kann man Spannung erzeugen, was hat man zu sagen und wie man bringt man dies am besten rüber. In einem Schlusswort fasst der Autor das Wesentliche zusammen: Weniger reden – mehr sagen. Ein Literaturverzeichnis schließt das Buch ab.
In „Komm zum Punkt“ gibt Thilo Baum zahlreiche Tipps für eine effektive Kommunikation. Dabei findet sich Bekanntes - beispielsweise eine aktive Sprache zu verwenden oder Schachtelsätze zu vermeiden - neben eher unorthodoxen Ansichten des Autors. Die Herangehensweise ist sehr praxisbezogen und es wird Punkt für Punkt erklärt, wie man etwa einen der berüchtigten Schachtelsätze am besten auflöst oder den Kern eines Satzes findet. Der Autor nennt einen problematischen Satz und schlägt dann eine Verbesserung vor. Die wichtigsten Erkenntnisse werden am Rand in einer kleinen „Zielscheibe“ dargestellt, so hat man Wesentliches auf einen Blick. Das Buch ist unterhaltsam geschrieben, leicht zu lesen und enthält zahlreiche Beispiele zur Veranschaulichung. Allerdings kommt der Autor seiner Forderung nach Prägnanz selbst nicht immer nach und gerät an manchen Stellen ins Plaudern. Interessant sind die Tabellen, etwa die mit Floskeln, die es zu vermeiden gilt. Hier stellt er das „Unwort“ vor, beispielsweise „Heilungsprozess“, das er für aufgeblasen hält, und schlägt eine Alternative vor: „Heilung“.
Das Buch richtet sich an alle, die sich im Alltag oder Beruf prägnant und klar ausdrücken wollen.