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„Elfenkönigin“ ist der Folgeband von „Elfentochter“, die Rezension zu diesem Band ist
hier zu finden.
Nicnevin, die Königin des Unseligen Hofes, ist tot, ebenso ihr Ritter Nephamel. Dadurch wird Roiben, eigentlich Ritter des Seligen Hofes, von seiner ehemaligen Königin Silariel vom Seligen Hof als Pfand an den Unseeligen Hof geschickt, wird zum neuen Herrscher über die Naturgeister gekrönt.
Kaye, Pixie und unter Menschen aufgewachsenes Wechselkind, glaubt, dazu verpflichtet zu sein, ihrem Liebsten einen Heiratsantrag zu machen, wird aber eines besseren belehrt, als er ihr einen unerfüllbaren Auftrag erteilt. Vor dessen Erfüllung darf sie nicht zu ihm zurück kehren.
Silariel unterdessen schmiedet Kriegspläne gegen den Unseligen Hof, auch wenn ihr ehemaliger Geliebter Roiben dort nun herrscht. Kaye ist zwischen beiden Höfen hin und her gerissen, es wird immer deutlicher, dass keiner der beiden dem anderen in Sachen Grausamkeit und Willkürlichkeit nachsteht.
Corny, Kayes bester Freund, legt sich unterdessen mit einem Elfen an und wird als Folge dessen verflucht. Um diesen Fluch zu brechen, suchen Kaye und Corny Luis auf, einen Menschen, der das Zweite Gesicht hat – und genau Cornys Typ ist.
Kaye muss hingegen nicht nur das Rätsel lösen, vor das Roiben sie gestellt hat – aufgeben kommt für sie nicht in Frage -, sondern möchte auch endlich ihrer Mutter beichten, dass sie nicht ihre echte Tochter ist. Zusätzlich dazu möchte sie die wirkliche Kaye, das Menschenmädchen, das an ihrer Stelle am Seligen Hof aufwuchs, zurück nach Hause holen und Mutter und Tochter vereinen, was auch immer das für Auswirkungen auf sie selbst haben könnte.
Man sieht, dieser Band steht dem ersten in Sachen Verwicklungen nicht nach. Der Krieg zwischen den Höfen bringt einiges an Brutalität in das Buch, auch die Elfen und Naturgeister zeigen immer mehr, dass sie die Menschen nur als Störenfriede und willenlose Marionetten sehen. Diese Abschätzigkeit und die alltägliche Grausamkeit, die an den Höfen herrscht, sind beim Lesen zeitweise äußerst befremdlich. Warum macht eine Autorin sich die Mühe, zwischen einem Lichten und einem Dunklen Hof zu unterscheiden, wenn sie sich doch in fast allen Punkten gleichen?
Das Buch ist als Fantasybuch gut zu lesen, auch wenn es nicht das spannendste ist. Zu unlogisch und konstruiert wirken die Ereignisse, so zum Beispiel, wie Kaye mit der eigentlich unlösbaren Aufgabe umgeht oder dass Corny sich natürlich, nachdem er im letzten Band williger Spielball Nephamaels sadistischer Gelüste war, sich jetzt natürlich in den Menschen verliebt, der seine Verfluchung aufheben kann. Auch der Schreibstil weist die gleiche Konstruiertheit auf, so dass man nur sehr schwer in die Geschichte eintauchen kann.
Wer den ersten Band gelesen hat, sollte auch den zweiten lesen, einfach um zu erfahren, wie die unmögliche Liebe zwischen Roiben und Kaye und die Geschichte des Elfenreichs weitergehen, allerdings sollten die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden.