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Seit die Vampire in Sookies Leben getreten sind, ist kein Monat vergangen, in dem sie nicht angeschossen, verprügelt, vergewaltigt oder beinahe leer gesaugt wurde. Der Gipfel an schrecklichen Ereignissen war allerdings der Bombenanschlag auf das Vampirhotel, bei dem sie nur knapp dem Tod entkommen ist. Jetzt sehnt sie sich danach, ein ganz normales, friedliches Leben zu führen. Doch daraus wird nichts, denn die letzten Monate waren nur ein Vorspiel. Hurrikan Katrina hat die Welt durcheinandergebracht und die Vampire von Las Vegas versuchen, in Louisiana die Macht zu übernehmen. Und als ob das nicht reichen würde, braut sich bei den Werwölfen ein Führungskrieg zusammen. Sookies Welt liegt also in Scherben, doch es gibt immerhin auch einen Lichtblick: Ein bis dato unbekannter Verwandter taucht auf der Bildfläche auf und macht ihr Leben noch etwas komplizierter.
Mit „Ein Vampir für alle Fälle“ erscheint nun schon der achte Band aus Charlaine Harris „Southern Vampire Mysteries“. Sookie ist an den Punkt gekommen, wo ihr aufgrund der zurückliegenden Ereignisse die ganze übernatürliche Welt gestohlen bleiben kann. Die Bombenexplosion war wohl einfach zu viel und irgendwann ist der Vorteil der mentalen Stille, den speziell Vampire für die telepathisch begabte Sookie bereithalten, aufgebraucht. Aber wann hätte sich die Welt schon mal nach einer Person gerichtet? In den letzten Bänden haben sich immer mehr Konflikte angesammelt und „Ein Vampir für alle Fälle“ ist nun der Austragungsort aller aufgestauten Aggressivität. Trotzdem gibt es noch zusätzliche Überraschungen, mit denen Charlaine Harris in diesem Buch aufwartet. An sich ist die Grundstimmung, bedingt durch Sookies Laune, eher traurig, ohne wirklich deprimierend zu wirken. Man leidet einfach mit der Hauptfigur. Aber zum Glück gibt es auch einige Lichtblicke. Speziell am Ende wartet Charlaine Harris mit einer sehr interessanten und überraschenden Situation auf, die einen gespannt darauf macht, wie es wohl mit dieser Reihe weiter gehen wird. Ansonsten fehlt dem Buch nichts, was man nicht schon lieben und schätzen gelernt hat: Mord und Totschlag, Herz und Schmerz und nicht zu vergessen der schwarze Humor, der auch hier wieder immer wieder seinen Platz findet. Zwar wirkt das Buch durch die vielen Handlungsstränge, die hier ihr Ende finden wollen, etwas überladen, aber man will wohl auch keinen missen.
Damit geht mit „Ein Vampir für alle Fälle“ in gewisser Weise eine Ära innerhalb dieser Reihe zu Ende. Man darf gespannt sein, wie „Southern Vampire Mysteries“ sich nun weiter entwickeln wird.