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Der Lonely Planet ist eine Art Bibel für Individualtouristen und Backpacker. So dürfte es für diese Touristengruppen besonders erfreulich sein, dass der Lonely Planet Japan jetzt auch in einer deutschen Ausgabe erschienen ist.
Japan ist ein Land der Gegensätze, in dem man auf alte Traditionen neben futuristischer Architektur treffen kann. So kann man unglaublich viel entdecken und erleben, selbst wenn man nur in der Hauptstadt Tokio verweilen sollte. Allerdings muss man sich trauen, Land und Leute auf eigene Faust zu erkunden und nicht nur in einer festen Reisegruppe durchs Land zu ziehen. Was man dabei beachten sollte und was man unbedingt mal gesehen haben muss, erklärt der Loneley Planet Japan – und zwar schon auf den ersten Seiten des Buches, auf denen in wunderschönen Farbfotos 21 Japan-Highlights präsentiert werden.
Davor findet sich eine Japan-Karte, auf der einige der wichtigsten Orte gleich mit kurzer Beschreibung und Seitenangabe vermerkt sind. Es folgen ein sehr ausführliches Inhaltsverzeichnis, eine kurze Einführung und Vorstellung der Autoren. Danach kann der Loneley Planet gleich sein besonderes Konzept anwenden: Im Kapitel „Bevor es losgeht“ wird erklärt, dass Japan gar nicht so teuer sein muss, wie viele denken. Zudem wird man über passende Kleidung und Mitbringsel informiert. Anschließend werden einige Reiserouten vorgestellt. Von eher klassischen Touren bis zu noch relativ unbekannten Orten ist hier einiges vorhanden.
Es folgt die Vorstellung des Landes in mehreren Kapiteln, die alles abhandeln von der Geschichte über Natur und Umwelt bis hin zu den heißen Quellen Onsen, Skifahren in Japan und natürlich dem Essen.
Daran schließt sich die Beschreibung der einzelnen Regionen an. Tokio und Umgebung haben jeweils ein eigenes Kapitel, ansonsten wird jede Region einzeln behandelt, auch wenn berühmte Orte wie Kyoto natürlich etwas mehr Platz bekommen.
Am Ende folgen noch die „Allgemeinen Informationen“ zu Land und Leuten und gesonderte Kapitel für die Verkehrsmittel, die Gesundheit und die Sprache. Abgeschlossen wird der Reiseführer mit einem Glossar, einem Blick der Autoren hinter die Kulissen, vor allem für Danksagungen und Erklärungen, und einem Register.
Der Loneley Planet richtet sich eindeutig an Touristen, die Japan auf eigene Faust erkunden möchten. So haben die Verkehrsmittel nicht nur ein eigenes Kapitel, auch im Reiseführer selbst wird viel auf sie eingegangen. Welchen Bus muss ich nehmen, um von A nach B zu kommen und wie viel kostet die Fahrt? Hier erfährt man es. Auch zu Übernachtungsmöglichkeiten bekommt man viele preiswerte Tipps. Ebenso strotzt der Reiseführer nur so voll kleiner Details, die es vor Ort zu entdecken gibt. Kein Wunder bei beinahe 930 Seiten! So kann der Reiseführer im wahrsten Sinne des Wortes etwas erschlagend sein, zum Lesen und zum Mitführen.
Das Layout ist sachlich gehalten, meist nur schwarzweißer Text, wenn nötig mit Karten. Nur wenige Fotos unterbrechen das Erscheinungsbild und können etwas Farbe in das Buch bringen.
Die Texte dagegen sind eher locker und persönlich gehalten, als würde ein Bekannter einen durch Japan führen. Auch wenn die einzelnen Einträge nicht länger sind als in anderen Reiseführern, die Fülle an Informationen, die man zu einem Ort bekommt, erfordert schon etwas mehr Ruhe und Zeit zum Studieren des Reiseführers. Man sollte sich also Zeit nehmen, seinen Aufenthalt entweder rechtzeitig zu planen oder um sich zwischendurch immer wieder neu zu orientieren.
Dass man in dem Buch immer wieder Telefonnummern findet, ist sicher gut, um sich schnell zu informieren – wenn man fließend Japanisch spricht oder mit einheimischen Freunden reist. Die genauen Beschreibungen der Örtlichkeiten und der Wege dürfte es allerdings auch ohne Sprachkenntnisse ermöglichen, viel von dem Land zu sehen.
Die vielen Zeit- und Preisangaben helfen, seinen Aufenthalt und die entstehenden Kosten zu berechnen und so seine Reise besser zu planen.
Der Loneley Planet Japan ist immer noch einer der ausführlichsten, wenn nicht sogar
der ausführlichste Reiseführer zu Japan und zu Recht das Standartwerk für Individualtouristen. Wer Zeit hat, länger in Japan zu bleiben, sollte sich dieses Buch zulegen und das Land auf eigene Faust entdecken!