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Die U.S.S. Seawolf ist das modernste U-Boot, das die amerikanische Marine derzeit zu bieten hat. Gerade frisch aus der Überholung gekommen, wird sie direkt nach den Erprobungsfahrten auf eine äußerst heikle Mission geschickt. Die Seawolf soll das neue Atom-Unterseeboot der Chinesen während der Erprobungsfahrten ausspionieren. Laut bisherigen Erkenntnissen der amerikanischen Geheimdienste ist es in der Lage, Raketen mit atomaren Sprengköpfen zu verschießen. Um deren Reichweite berechnen zu können, braucht man aber die genauen Maße des U-Bootes, auf den Millimeter genau, was mit Satelliten nicht möglich ist.
Den Chinesen ist nur zu bewusst, dass sie unter der Beobachtung der amerikanischen Satelliten stehen, dementsprechend misstrauisch sind sie, als ihr Boot ausläuft. Nach den Ereignissen der jüngeren Vergangenheit müssen sie sogar damit rechnen, dass die Amerikaner das Boot in ihren eigenen Hoheitsgewässern versenken. Dementsprechend bereiten sie alles ihnen Mögliche vor.
Trotz aller Maßnahmen der Chinesen gelingt der Seawolf die Ausführung des Auftrages, auch wenn sie dabei nicht unbemerkt geblieben ist. Ihr gelingt es sich abzusetzen, obwohl die chinesische Marine einiges an Schiffen aufbietet, um sie zu stellen. So kommt es, dass die Seawolf dem am besten ausgerüsteten Zerstörer begegnet, von ihm allerdings nicht aufgespürt wird. Der erste Offizier will die Gelegenheit nutzen und - wie bei dem chinesischen U-Boot auch - einen genaueren Blick auf den Zerstörer werfen, verfängt sich allerdings mit der Schraube in dessen Schleppsonar. So wird die Seawolf zum Auftauchen gezwungen und von der Besatzung des Zerstörers mit Waffengewalt daran gehindert, eine notdürftige Reparatur vorzunehmen. Der Kommandant muss tatenlos zusehen, wie sein Boot in Schlepp genommen, im nächsten Hafen festgesetzt und seine Besatzung und er festgenommen werden.
Die Situation wäre an sich schon schlimm genug, wäre da nicht noch ein äußerst prominentes Mitglied der Besatzung: der Sohn des amerikanischen Präsidenten.
Patrick Robinson bleibt seinem Konzept der maritimen Konfliktszenarien auch in seinem vierten Roman treu. Mit viel Sachverstand beleuchtet er die - durchaus reale - Expansionspolitik Chinas und deren Konsequenzen für die Sicherheit und den Welthandel. Man denke dabei nur an die Handelsrouten vom Nahen Osten in Richtung Japan oder an Taiwan, das für China nur eine abtrünnige Provinz ist. Der Autor schafft es, den Leser auf einfache Weise, aber doch detailliert, hinter die Kulissen der amerikanischen Außenpolitik blicken zu lassen, und bleibt dabei einigermaßen wertneutral.
Sein viertes Buch ist wieder absolut lesenswert und sein Geld in jedem Fall wert. Es unterscheidet sich etwas von den anderen Büchern, weil es eben nicht größtenteils auf dem Meer spielt und es nicht um das Verhindern irgendwelcher möglichen Anschläge gilt. Insofern ist es auch nicht zwingend nötig, die Vorgänger-Romane zu lesen, was ich aber aufgrund der immer wiederkehrenden Charaktere empfehle.