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 Street Fighter, Folge 4: Street Fighter IV

Serie: Street Fighter, Folge 4
Verlag: Capcom

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Strategie
Ton
Da ist es also: Street Fighter IV, das schon seit Februar auf den heimischen Konsolen herumgeistert, sorgt seit Anfang Juli auch endlich auf dem PC für virtuelle blaue Flecken und könnte sich hier – nicht zuletzt mangels nennenswerter Nebenbuhler - zur Genre-Referenz entwickeln.

Nach einem atmosphärischen, vielleicht aber etwas zu lang geratenem Intro kommt man also ins Hauptmenü und hiermit in den Genuss einer Hintergrundmusik, die bedenkenlos als amerikanischer Introsong für so ziemlich jeden Anime durchgehen würde. Da verschwindet man lieber schnell in einem der Modimenüs.

[imgleft]images/UploadGrafiken/1249210200fighter1.jpg[/imgleft]Zum Beispiel im Arcademodus: Eigentlich braucht ein "Beat’em up"-Spiel gar keine richtige Story – und das ist auch gut so. Brauchte man nämlich einen triftigen Grund, um dem großen, haarigen Russen, dem komischen, aber irgendwie knuffig wirkenden Kerl mit der Bratpfanne oder dem fetten Mann im hautengen gelbem Kampfanzug - der entfernt an Uma Thurman in Kill Bill erinnert - einen auf die Nuss zu geben, so würde die Handlung von Street Fighter IV dazu wohl kaum ausreichen. Dennoch kann man nicht sagen, dass die im Animestil gestalteten Intro- und Endsequenzen, die jeder Charakter besitzt, schlecht wären. Irgendwie sind sie ja doch ganz nett anzuschauen und irgendwie interessiert man sich ja doch für die manchmal mehr, manchmal weniger nachvollziehbare Hintergrundgeschichte der einzelnen Charaktere. Außerdem wird hierdurch die Rahmenhandlung mit jedem weiteren Charakter, der den Arcade Modus abschließt, etwas weiter und aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. Man kann sich die freigespielten Intro- und Endfilme wie auch anderes Bonusmaterial wie Conceptarts oder Charaktermodelle übrigens jederzeit unter dem Menüpunkt „Galerie“ nochmal anschauen. An sich präsentiert sich der Arcademodus mit seinen 8(!) Schwierigkeitsgraden von „Kinderleicht“ bis hin zu „Superschwer“ übrigens sehr variabel und hat dank 16 festen und 9 freispielbaren Charakteren einen gewissen Wiederspielwert. Neben alten Bekannten wie Ryu und Ken - die quasi Siegfried und Roy der Prügelspiele darstellen - haben sich nämlich einige Newcomer wie Rufus, Abel oder Crimson Viper unter die Charakterauswahl gemischt.

Wirklich interessant wird Street Fighter IV natürlich erst durch den Versusmodus, der einerseits die altbekannte Möglichkeit bietet, sich zu Hause mit Freunden zu vermöbeln, einem andererseits aber die Onlineplattform „Games for Windows Live“ zur Verfügung stellt, durch die man sich weltweit Gegenspieler suchen kann. Spielt man online, kann man einfache Freundschaftsmatches austragen oder aber an Ranglistenspielen teilnehmen. Hier werden Punkte für Siege und Niederlagen vergeben und man rückt dementsprechend auf der Leiter hoch oder runter – durch dieses System wird auch relativ einfach verhindert, das man bei der ersten Onlinepartie direkt von dem Kerl verdroschen wird, der das Spiel seit Ewigkeiten trainiert hat. Das einzige Manko ist hier, dass man nie wirklich lange in einer Onlinelobby bleibt, es also nicht möglich ist, tatsächlich mit den Mitspielern zu chatten. Schöner wäre es gewesen, wenn mehrere Spieler gleichzeitig in einer Onlinelobby auf ihr Match warten könnten und währenddessen noch ein bisschen chatten. Den Profispielern bietet Street Fighter schließlich noch den Championshipmodus, in dem sich die Besten der Besten der Besten messen können.

[imgright]images/UploadGrafiken/1249210207fighter2.jpg[/imgright]Zu guter Letzt wird dem Spieler noch der Herausforderungsmodus und der Trainingsmodus angeboten. In ersterem kann man, wie zu vermuten, einigen Herausforderungen ins Auge blicken, etwa bei der Timeattack oder dem Survivalmodus, in dem man so lange Gegnern gegenübertritt, bis sich die eigene Lebensenergie dem Ende zuneigt. Der gut gestaltete Trainingsmodus hingegen bietet ein Refugium für die etwas ambitionierteren Spieler. Sie werden hier viele Stunden am exakten Timing ihrer Attacken feilen können.

Spielmechanisch präsentiert sich Street Fighter IV voll von Neuem und Altem. Am wichtigsten ist es wohl darauf hinzuweisen, dass sich die Charaktere nicht, wie inzwischen üblich, frei in einer dreidimensionalen Arena bewegen können. Trotz sehr guter 3D Grafik im comicartigen Cellshadinglook, die (voll aufgedreht) die Konsolenversion im Schatten stehen lässt, können sich die Kämpfer in guter alter "Street Fighter"-Manier nur vor- und zurückbewegen, nicht aber in die Tiefe des Raumes ausweichen. Das mag für einige vielleicht ein Kritikpunkt sein, fiel aber im Laufe des Tests nicht negativ ins Gewicht, da es die Aufmerksamkeit des Spielers auch mehr auf das direkte Blocken und Ausweichen lenkt. Die altbekannten Angriffe wie das „Hadouken“ oder das „Shoryoken“ präsentieren sich dank toller Animationen im neuen Gewand. Das Arsenal jedes Charakters wurde um einige Specialmoves, wie auch den taktisch interessanten Focusmove und die teils bombastisch inszenierten Super- und Ultracombos, erweitert. Dennoch bleibt das Spiel bei den altbewährten sechs Angriffstasten (drei für unterschiedliche Schläge und drei für unterschiedliche Tritte) und einfachen Tastenkombinationen – es ist also nicht notwendig erst mal eine halbe Stunde auf das Gamepad einzuhämmern, um schließlich einen Feuerball schießen zu dürfen. Alte Füchse, die schon auf dem Supernintendo spielten, werden sich desweiteren darüber freuen, dass sich Capcom bemüht hat, die alte Steuerung zu übernehmen. Was also früher bei der Eingabe „unten, vorne, Schlag“ passiert ist, passiert heute, 10 Jahre später, immer noch.

[imgleft]images/UploadGrafiken/1249210213fighter3.jpg[/imgleft]Wer dann mal dem Menüpunkt „Trial“ im Herausforderungsmodus einen Besuch abstattet, wird bemerken, dass Street Fighter IV mit seiner Steuerung einem einfachen System folgt: „easy to learn, hard to master“. Dank der neuen Attacken hat nahezu jeder Move eine Konter oder zumindest Abwehrmöglichkeit erhalten oder kann mit anderen Attacken verbunden werden. Der Trialmodus nimmt den Spieler hier an die Hand und zeigt ihm grundliegende Angriffsketten für jeden Charakter. Wer also gewillt ist, tiefer in die Materie einzutauchen, wird schon bald erkennen, wie viel mehr hinter der relativ simplen, intuitiven Steuerung steckt und sehr viel Zeit mit Internetforen, Youtube-Tutorials und im bereits genannten Trainingsmodus verbringen. Ein kleiner Rat anbei: Will man Street Fighter intensiv spielen, wird man nicht drum rum kommen, sich ein ordentliches Gamepad oder einen Joystick zuzulegen – aber seien wir mal ehrlich: ein Beat’em up an der Tastatur … das hatten Sie doch bestimmt sowieso nicht vor.

Fazit:
Street Fighter ist zurück – und der vierte Teil gibt einen würdigen Nachfolger ab. Wer auf "Beat’em ups" steht und zudem keine Konsole im Haus stehen hat, dem kann man diesen Titel nur wärmstens ans Herz legen. Wer ihn schon für eine Konsole besitzt, dem machen am PC immerhin eine aufgebohrte Grafik und drei zusätzliche Rendermodi schöne Augen.
Dank seiner Einsteigerfreundlichkeit und der dennoch vorhandenen Möglichkeit seinen Spielstil enorm zu verbessern und an Meisterschaften teil zu nehmen, bietet StreetFighter Spaß für Anfänger, Gelegenheitszocker und auch Profis. Mit Street Fighter IV ist ein rundum gut durchdachter Titel erschienen, der dank jetzt schon massig vorhandener Community und relativ gutem Balancing wahrscheinlich noch sehr lange gespielt werden wird.

Kathi Wenz

Probe



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 3. Juli 2009 | FSK: 12 | PC | Preis: 28,95 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Minimum:

OS: Windows XP
CPU: Intel Pentium4 2.0GHz oder höher
RAM: 1GB oder mehr
HDD: 10GB Speicher oder mehr
Video Card: DirectX 9.0c/Shader3.0 oder besser, NVIDIA GeForce6600 series, ATI Radeon(TM) X1600 oder besser,
VRAM: 256MB oder mehr
Sound: DirectSound compatible, DirectX 9.0c (oder höher) kompatibel
Input Devices: Mouse, Keyboard

Empfohlen:

OS: Windows Vista
CPU: Intel Core2Duo 2.0GHz oder höher
RAM: 2GB oder mehr
HDD: 10GB freier Speicherplatz
Video Card: DirectX 9.0c/Shader3.0 oder besser, NVIDIA GeForce8600 series oder besser, ATI Radeon(TM) X 1900 or höher, VRAM: 512MB or mehr
Sound: DirectSound compatible, DirectX 9.0c (oder höher) kompatibel
Input Devices: Gamepad: Xbox360 Controller for Windows

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