„Die Weisheit des Feuers“ ist der dritte Band von Autor Christopher Paolini in seiner „Eragon“-Reihe. Um den Inhalt dieses Bandes wiedergeben zu können, muss auf Ereignisse des vorangegangenen Bandes zurückgegriffen werden und wichtige Details können verraten werden.

Die Schlacht auf der Brennenden Steppen ist vorbei und die Rebellen haben sie für sich entscheiden können, aber der Preis war sehr hoch. Und der Sieg hat nicht nur viele Menschenleben gefordert, auch Eragon und Saphira haben beinahe mit ihrem Leben gezahlt. Außerdem hat Eragon das Schwert Zar’roc an seinen Bruder Murtagh verloren.
Doch Eragon bleibt kaum genug Zeit sich von seinen Wunden und dem Verlust zu erholen, denn er muss ein Versprechen einlösen. Die Atempause, bevor die Varden den nächsten Schlag gegen Galbatorix ausführen, nutzt Eragon dazu, mit seinem Cousin Roran auszuziehen, um Rorans geliebte Katarina aus dem finsteren Helgrind zu befreien. Mit Unterstützung von Saphira gelingt es Eragon, Katarina und seinen Cousin auf den Drachen zu setzen und zu den Varden zu schicken. Eragon selber bleibt zurück und begibt sich kurze Zeit später zu Fuß zurück zu den Varden. Doch Eragon wird von Zweifeln geplagt, was ihn, seine Aufgabe und seine Taten betrifft. Schnell holt ihn die Realität wieder ein und er ist zurück bei den Varden. Dort ist er die letzte Hoffnung für die freien Völker Alagaësias, doch kann er die Erwartungen von Elfen, Varden und Zwergen erfüllen und sie von dem schwarzen Tyrannen befreien?

Mit dem Anfang von „Die Weisheit des Feuers“ ist also die erste große Schlacht geschlagen, zwar gewonnen, aber mit großen Verlusten. Doch nun müssen sie die Sache anpacken und die Völker vereinen, um den Schlag gegen Galbatorix zu führen. Aber dies ist nur der Hauptstrang: „Die Weisheit des Feuers“ zeichnet sich durch mehrere Handlungsstränge aus. Neben der Haupthandlung muss Eragon mit sich und seiner Aufgabe ins Reine kommen und dann gibt es noch Eragons Cousin Ronan, der dem Buch eine ganz eigene Note verleiht.
Die Vorbereitung auf die Schlacht wird hauptsächlich von der Figur der Vardenkönigin vorangetrieben, diese hat die schwere Aufgabe fremde, wenn nicht sogar verfeindete Volksstämme zu einem großen Herr zu machen und bringt dafür viele Opfer um die Einigkeit der Varden zu gewährleisten. Währenddessen spielt Christopher Paolini Eragons nachdenkliche Seite aus, indem er seinen Selbstzweifeln und den dazugehörigen Überlegungen viel Raum gibt, was diese Figut sehr menschlich macht und den Leser ganz in seinen Bann zieht. Und nicht zuletzt Ronan, genauso wie sein Cousin eigentlich unfreiwillig zu einer Persönlichkeit geworden, der sich aber eigentlich nichts anderes wünscht als mit seiner geliebten Katarina in Frieden leben zu können. Und auch hier kommt eine sehr nachdenkliche Seite zum Tragen, indem Ronan ebenso wie sein Cousin seine Handlungen und seine Gründe hinterfragt. Dieses Buch ist daher von der Handlung sehr nach innen gekehrt, auch wenn drumherum genug mit all den Schlachten und Kämpfen passiert, aber gerade diese grüblerische Note macht die Figuren so menschlich. Sie haben Zweifel und Ängste und wünschen sich nichts sehnlicher als jemand anderes zu sein und doch wachsen sie über sich hinaus, weil sie etwas gefunden haben, was es ihnen wert ist. Obwohl ja schon hinlänglich bekannt ist, dass die Reihe „Eragon“ auch noch einen vierten Band hat, ist doch die Spannung gewahrt, obwohl man ahnt, dass keine der Figuren einen Rückzieher machen wird, wirkt es oft doch so, als könnten sie es sich noch anders überlegen und tun es dann doch nicht.
Natürlich tragen auch die Schlachten, ob nun im Kleinen oder Großen dazu bei, die Spannung zu halten, denn wer weiß, wer diesmal noch überleben wird? Und Autor Christopher Paolini hat auch sonst noch einige nette Überraschungen für den Leser parat, die einen eins ums andere mal in Staunen versetzen.

Um noch besser in die Welt Alagaësias einzutauchen, findet der Leser eine zweiseitige Karte von Alagaësias in diesem Buch, die sich als mehr als hilfreich erweist, da Eragon gleich mehrmals große Teile Alagaësias durchquert und so kann man ihm und auch später den Truppenbewegungen von Varden, Elfen und Zwergen auf der Spur bleiben.
Abgerundet wird dies durch die am Ende des Buches zu findende Anhänge: eine Aussprachehilfe sowie Vokabularerläuterungen, aufgesplittet nach der alten Sprache, der Zwergensprache, der Normadensprache und der Urgalsprache.

„Die Weisheit des Feuers“ erweist sich erneut als ein packendes Buch und eine gelungene Weiterführung dieser außerwöhnlichen Reihe. Keine Frage, man wird gespannt sein, wie es wohl ausgehen wird.