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Charlene und Brant sind gemeinsam mit dem Auto unterwegs. Sie sind Arbeitskollegen und fahren zusammen, um Geld zu sparen. Doch sie sollen nicht an ihrem Ziel ankommen, denn plötzlich werden sie von einem Schneesturm überrascht. Charlene schläft und bekommt von alldem nichts mit, doch Brant ist verblüfft, denn es ist Sommer. Aber mit dem Schnee treten noch mehr Seltsamkeiten in sein Leben und dies war nur die harmloseste.
Das Auto kommt von der Straße ab und Brant trägt seine schwer verletzte Begleiterin in die Richtung, in der er die Straße vermutet. Doch er kann sie nicht wiederfinden. Anstattdessen kommt er nach viel zu langer Zeit in einem Gasthaus an, dem „Worlds' End“. Dort tummeln sich allerlei seltsame Wesen und Kreaturen, wie der Mann sie zuvor noch nie gesehen hat. Hier gibt es Elfen und Zentauren und noch viel mehr. Sie alle kommen aus verschiedenen Welten und Zeiten und haben sich auf mysteriöse Weise hier eingefunden. Viele kamen durch den gleichen Sturm wie Brant und seine Begleiterin. Und da sie das Gasthaus vorerst nicht verlassen können, tun sie eins: Sie erzählen sich Geschichten. Vielleicht sind sie wahr, vielleicht auch nur für den Moment erdacht, spannend sind sie alle. Und so vergeht die Zeit, bis zu dem Moment, wo die Zeit des Aufbruchs naht...
Die Schlüssel-Figur in den „Sandman“-Comics von Neil Gaiman ist der Herr der Träume, Dream oder auch Morpheus genannt. So spielt er in jeder der Geschichten, die der achte Band der Reihe „Worlds' End“ enthält, eine Rolle, kommt aber nur am Rande vor, auch wenn sein Erscheinen oft das Geschehen nicht unerheblich beeinflusst. Auch wenn Dream hier nicht den Haupt-Part übernimmt, enthält der Band jedoch eine Schlüsselszene zur gesamten Geschichte, die bereits deutlich auf das Ende des Zyklus hinweist. Trotzdem muss man ihn nicht komplett kennen, um diesen Teil der Sandman-Saga verstehen zu können.
Die Einleitung zu diesem Band wurde von Bestseller-Autor Stephen King verfasst. Er führt die Leser in diesen ganz besonderen Teil der Erzählung ein und betont die Besonderheit der verschachtelten Geschichten. Tatsächlich stellt man beim Lesen fest, dass es nicht nur die Geschichten gibt, die die Besucher des Gasthauses erzählen, sondern in diesen Geschichten immer noch mehr kleine Erzählungen. Die Verbindungen sind aber so geschickt aufgebaut, dass man nie den Überblick verliert. Spannend sind vor allen Dingen die Verbindungen zwischen den einzelnen Erzählungen. Manchmal muss man sehr genau hinsehen, um sie wahrzunehmen, andere sind offensichtlich. Außerdem hat der Autor Neil Gaiman zahlreiche Anspielungen auf andere literarische Werke in „Worlds' End“ eingebaut, wie er es oft in den Sandman-Comics tut. Die offensichtlichste dürfte sich in „Der Goldjunge“ befinden und bezieht sich klar auf den Comic-Klassiker „Watchmen“.
Jede Episode wurde von einem anderen Zeichner umgesetzt, so dass sich hier ein komplettes Dutzend Profis der Branche den Pinsel in die Hand gegeben haben. Daher gibt es auch deutliche Unterschiede in den Zeichenstilen, sie sind jedoch alle gleichermaßen qualitativ sehr hochwertig. Optisch unterscheidet sich „Eine Geschichte aus zwei Städten“ am meisten von den anderen Episoden. Auch ihr Inhalt ist ungewöhnlich, geht es hier doch mal nicht um die Träume von Menschen, sondern von Städten.
Insgesamt gesehen ist „Worlds' End“ sicherlich einer der hervorstechendsten Bände der „Sandman“-Reihe. Er eignet sich sowohl für Fans der Reihe als auch für Neueinsteiger.