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In etlichen Ländern der Welt gibt es Städte, die man nicht mehr einfach als Großstädte bezeichnen kann – sie sind Megastädte mit Abermillionen Einwohnern, und die meisten von ihnen befinden sich in den ärmeren Ländern der Welt. Die Menschen verlassen das Land, weil sie sich in der Megastadt eine bessere Zukunft, vor allem Arbeit, erhoffen.
Das Buch aus dem Verlag Knesebeck präsentiert 31 solche Städte für Kinder. Eingangs werden die Vor- und Nachteile der Entwicklung hin zu Megastädten erläutert, unter anderem hinsichtlich der mit ihnen verbundenen Umweltverschmutzung. Auch erfährt der Leser, wie das Buch aufgebaut ist: Die ersten 22 Städte sind nach der Einwohnerzahl geordnet, die nachfolgenden wurden aufgenommen, weil diese Ballungsräume wirtschaftliche oder politische Bedeutung haben.
Eine tabellarische Übersicht samt Weltkarte benennt die vorgestellten Städte, gibt die Einwohnerzahl an und zeigt die geographische Lage. Daran schließen sich die einzelnen Stadtpräsentationen an, beginnend mit der zurzeit größten Stadt, Tokio, auf die New York folgt. Mexico City, Mumbai, São Paulo – jede Metropole hat ihr ganz eigenes Gesicht, auch wenn die Probleme sich häufig gleichen. Gegenüber diesen Giganten nehmen sich die letzten Städte im Buch regelrecht mickerig aus: Montreal, Berlin, Rom, Brasília.
Die Einführung zeigt bereits die Faszination großer Metropolen und die beträchtlichen Probleme in ihnen auf. Präzisiert wird dies in den einzelnen Stadtportraits, die je eine Doppelseite umfassen, wovon mehr als eine Seite von einem prächtigen Foto – manchmal auch mehreren nicht ganz so großen Bildern - eingenommen wird. Diese Fotos zeigen meistens das Stadtzentrum, manchmal aber auch anderes Typisches, etwa vom Monsun überschwemmte Straßen in Dhaka, Bangladeschs Hauptstadt, oder natürlich den Karneval von Rio de Janeiro und die Slums von Manila.
In der Kapitelüberschrift ist bereits eine Charakterisierung enthalten: "Lagos – Erdöl und käufliche Politiker", "Kolkata – Ein schlummernder Riese", "Istanbul – Brücke zwischen zwei Kontinenten", "Kinshasa – Wettlauf ums Wasser". Darunter findet man die Einwohnerzahl, das Gründungsjahr und das Land sowie den Kontinent, zu denen die Stadt gehört.
Der Text zur Stadt enthält viele Angaben, die den individuellen Charakter der jeweiligen Metropole wiedergeben: Wahrzeichen, kulturelle und wirtschaftliche Besonderheiten, aber auch die schon kurz erwähnten Probleme, zum Beispiel in Delhi nicht nur die Vermüllung der Straßen, sondern auch die enorme Diskrepanz zwischen den Stadtteilen der Armen und der Reichen, in Mexico City der saure Regen und Armut und Gewalt auf den Straßen von Lagos, das in Nigeria, einem der erdölreichsten Länder, liegt.
Eine Zeichnung mit Kommentar stellt ebenfalls Typisches heraus, so die "Schieber", die in Tokio dafür sorgen, dass die U-Bahn-Türen trotz des Andrangs an Passagieren geschlossen werden können, oder den Tango als bedeutendes Element in Buenos Aires – und Nina Hagen als "echte Berliner Pflanze".
Das große Format des Buchs und somit der Bilder, dabei ein akzeptables Gewicht, die komfortable Schriftgröße, die kurzweiligen Texte und die abwechslungsreiche Gestaltung sowie die interessanten Informationen machen dieses Buch zu einer tollen Lektüre für Kinder, deren Charme jedoch auch Erwachsene erliegen.