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 Handbuch für Erst-Autoren

Wie ich ein Manuskript anbiete und den richtigen Verlag finde

Herausgeber: Manfred Plinke
Verlag: Autorenhaus

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Wer immer eine Geschichte zu Papier gebraucht hat, der wird den Wunsch kennen, diese auch zu veröffentlichen. Leicht ist dies allerdings nicht. Zwar werden erfolgreiche Jungautoren gefeiert und bejubelt – aber was nützt das, wenn man selbst nur Absagen von Verlagen erhält? Gibt es überhaupt eine Chance, als unbekannter Autor sein Manuskript bei einem großen Verlag unterzubringen?
Ja, die gibt es. Wenn man ein paar Tipps und Tricks berücksichtigt und sich auch im Klaren ist, dass es ein sehr langer Weg sein kann, bis man Erfolg hat - der nie garantiert werden kann.
So könnte man die Aussage des „Handbuch für Erstautoren“ zusammenfassen.

Zunächst aber werden dem jungen Erstautoren die verschiedenen Literatur-Genres näher gebracht. Man bekommt eine kleine Bestandsaufnahme von Leuten, die es wissen müssen. Hier erzählen Autoren, Lektoren und allerlei Bücherkundige in kurzen Beiträgen vom Wandel in den einzelnen Literaturbereichen, darunter neben breiten Genres wie Krimis auch Sachbuch, Journalismus und Heftromane, und was Änderungen für junge Autoren bedeuten. Ein zweites Kapitel wendet dieses Konzept auf Hörspiel, Theater und Film an.

Danach kommt ein richtiger Blick ins Nähkästchen: das Kapitel „Buchmarkt“. Dieser Status quo nimmt Illusionen von Autoren, stellt aber auch die Chancen in den Umbruchprozessen der Verlagswelt dar.
Ab dem vierten Kapitel geht es dann um das eigentliche Thema: wie man sein Manuskript an den Verlag bringt. Zunächst wird mit kurzen Artikeln und Checklisten erklärt, wie Exposé und Begleitbrief aussehen sollten, wenn man sein Manuskript bei einem Verlag einreicht.
Das nächste Kapitel berichtet über Literaturagenturen. Dort wird nicht nur von deren Aufgabe berichtet, sondern auch vor schwarzen Schafen gewarnt.
Das Kapitel „Buchverlage“ gibt Tipps für das Finden des richtigen Verlages und wie das Manuskript aussehen sollte, um Lektoren anzusprechen.
Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit Themen, die einem vor allem interessieren, wenn man wirklich ein Angebot erhalten hat: Urheberrecht, Verlagsvertrag und Honorare.
Das folgende Kapitel widmet sich dann ganz dem Erfolg. „Mein Buch wird verlegt!“ gibt unter anderem Tipps für eine Lesung.
Da viele Autoren aber zunächst mit Absagen zu kämpfen haben, folgt ein Kapitel, das sich ganz diesen widmet. Auch hier gibt es eine aufbauende Checkliste und Berichte von anderen Leid geplagten Autoren.
Das nächste Kapitel ist wieder eine Warnung, diesmal vor Zuschussverlagen. Aber auch ein Crash-Test für Selbstverleger ist diesem Teil beigefügt. Im Kapitel „Erste Hilfe für Erstautoren“ finden sich nicht nur Autorenverbände und -vereinigungen, sondern man wird auch auf Literaturpreise und Stipendien hingewiesen. „Sozialversicherung, Finanzen, Steuern“ gibt dann letzte Finanztipps, bevor das Kapitel „Erste Veröffentlichungen“ eine Lanze für die Literaturzeitschriften bricht.

Im Gegensatz zum „Jahrbuch für Autoren“ findet man hier nicht einen großen Teil mit Verlagsadressen, auch wenn diese immer wieder in die Kapitel eingestreut sind. Viel mehr ist dieses Buch ein Berater, der versucht, das Beste aus dem eigenen Manuskript zu holen. Denn wenn ein guter Text völlig falsch präsentiert wird, wird er nie den Weg auf den Tisch eines Lektors finden, sondern nur die von einem Praktikanten geschriebene Absage erhalten.
Das Buch versucht etwas den Dschungel zu lichten, gibt neben Tipps und Verhaltensregeln aber auch warnende Ratschläge und immer wieder ermutigende Worte, denn anderen ging und ergeht es auch nicht besser.

Dabei sind die Artikel meist sehr amüsant und kurzweilig geschrieben. Zudem ist man auch nicht darauf angewiesen, das Buch von der ersten bis zur letzten Seite durchzuarbeiten. Vielmehr sollte man sich über die Themen informieren, die einen interessieren oder betreffen.
Allerdings ist schade, dass die Artikel nie wirklich kontrovers sind, sondern man eher zwei Mal dieselbe Meinung findet.
Bei den Checklisten könnte man bemängeln, dass es eher Stichpunkte sind als wirkliche Checklisten – dafür sind die praktische Beispiele und Ratschläge gut und praxisnah.
Nicht ganz so aktuell ist allerdings das Ausblenden des Internets. Hier können Autoren viele Kontakte knüpfen, zum Beispiel in Foren oder sozialen Netzwerken – es wäre einmal Zeit, auch hier die Chancen und Risiken für Erstautoren zu beleuchten.

Das Handbuch für Erstautoren ist eine gute Hilfe, wie ein Bekannter, der einen zur Seite nimmt, gut zuredet und einige Tipps parat hat. Das sind sicher keine Geheimnisse, die man noch nie gehört hat – wer sich aber von dem Konzept angesprochen fühlt und sich nach etwas Unterstützung beim Weg zum ersten Buch sehnt, der sollte zugreifen.

Susanne Fischer



Softcover | Erschienen: 31. Oktober 2008 | ISBN: 9783866710566 | Preis: 14,90 Euro | 320 Seiten | Sprache: Deutsch

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