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Student Peter Parker hat es nicht leicht. Seine Tante May, die ihn aufzog, hat öfter Geldsorgen, weswegen Peter bei einer Boulevardzeitung als Fotograf jobben muss. Seine Professoren an der Uni machen kritische Experimente, bei denen scheinbar immer irgendwer zum Monster mutiert – und in Sachen Liebe ist das Leben des Peter Parker mit zwei potentiellen Freundinnen auch ziemlich kompliziert. Zudem hat er ein ziemlich anstrengendes „Hobby“, das ihn immer wieder in seinem Alltag dazwischenfunkt. Seit ihn eine radioaktive Spinne biss, streift er als „Spider-Man“ durch die Straßen New Yorks, um Verbrecher zu fangen und Superschurken aufzuhalten.
Das Leben als Superheld hat aber auch seine Vorteile. So kann Peter Freunden und Bekannten helfen, wenn sie in Schwierigkeiten geraten sind, was in Peters Bekanntenkreis häufiger vorkommt, als man erwarten würde. Meist sind es Kommilitonen und Professoren des New Yorker Studenten, die Hilfe von Spider-Man benötigen. Die dunkle Seite seiner Berufung ist, dass sich Peter sehr verantwortlich für die Leben der Menschen um ihn herum fühlt. Geschieht ihnen ein Leid, gibt er sich die Schuld und zieht auch schon mal in einen Rachefeldzug.
Dabei häufen sich solche Angriffe, denn zum einen versucht sein Boss, J. Jonah Jameson, Herausgeber der Boulevardzeitung Daily Bugel, Spider-Man bloßzustellen und scheut dabei selbst vor der Erschaffung eines eigenen Superschurken nicht zurück. Auf der anderen Seite ist da Peters Schwarm Felicia Hardy, Tochter einer reichen Geschäftsfrau, die auch immer wieder Ärger anzieht. Kompliziert wird alles für den guten Peter noch etwas mehr, als seine Tante versucht, ihn mit Mary Jane Watson zu verkuppeln. Denn Bösewichte nehmen auf Termine und Dates keine Rücksicht.
Wer die "Spider-Man"-Filme im Kino gesehen hat, der wird in dieser Version vieles wiedererkennen. Es sind Momente, in denen sich die Handlung der Filme besonders deutlich an den Comics orientiert. Bei der Serie wäre da die Einführung von Mary Jane zu erwähnen, die mehrere Folgen immer nur als potentielles Date für Peter von seiner Tante ins Spiel gebracht wird, bevor man sie am Ende einer Folge endlich zu Gesicht bekommt. Und dann auch gleich mit ihrem berühmten Satz „Face it Tiger, you just hit the jackpot“.
Ansonsten bietet die erste Staffel eine ganze Parade von Spider-Mans berühmtesten Widersachern, darunter Dr. Octopus, der Hobgoblin oder Gnom und Venom. Zudem darf der Kingpin im Hintergrund die Fäden ziehen und nicht nur Spider-Man das Leben schwer machen.
Die Handlungen der Serie orientieren sich stärker bei einem jugendlichen Publikum und rücken ab von dem Bild, dass Cartoons nur etwas für (kleine) Kinder seien. Es gibt zwar keinen durchgängigen Handlungsbogen, aber Charaktere, die eingeführt werden, begegnen einem immer wieder in einzelnen Folgen. Zudem beziehen Charaktere ihre Motivationen aus
früheren Ereignissen und lassen somit auch kleinere Entwicklungen wichtiger erscheinen im Kontext der gesamten Serie.
Auch die Zeichnungen wurden erneuert und wirkten damals moderner, auch wenn sich inzwischen der Stil von Zeichentrickserien nochmals geändert hat. Den modernen Techniken hat man Tribut gezollt, indem man Computergrafiken in die Serie einbaute, vor allem Ansichten von New York, wenn Spider-Man sich durch die Straßenschluchten schwingt. Diese sehen inzwischen allerdings eher gewöhnungsbedürftig aus und fallen deutlich aus dem Rahmen der restlichen Zeichnungen.
Die Handlungen der einzelnen Geschichten sind witzig und unterhaltsam und sogar noch recht spannend geworden. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum die Serie nur eine FSK 12-Freigabe bekommen hat – obwohl sie an den Wochenenden im Morgenprogramm des Fernsehens läuft.
Die Übersetzung ist recht gut gelungen, die Stimmen wurden passend gewählt. Allerdings ist es bedauerlich, dass man konsequent alle Anspielungen auf andere Marvel-Helden in der deutschen Sprachfassung wegließ. Auch dass man Spider-Man meist nur „Spinne“ nennt, wirkt etwas seltsam.
Ton und Bild entsprechen einer Fernsehausstrahlung, man sollte hier keine digitale Überarbeitung erwarten. Bei einem hoch auflösenden Bildschirm kann es so schon mal dazu kommen, dass das Bild etwas unscharf wirkt. Extras findet man keine, dafür aber ein Booklet mit vielen Bildern und ausführlichen Episodenbeschreibungen.
"Spider-Man" ist eine typische Serie aus den neunziger Jahren. Die Handlungen wurden moderner und zusammenhängender gestaltet. Die einzelnen Episoden sind unterhaltsam und kurzweilig und können nicht nur Kinder und Jugendliche gut unterhalten.