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 Russisch blond

Autoren: Mascha Pawlowitsch
Übersetzer: Natalia Liublina
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Rita Litini war bisher immer mit Glück gesegnet – sie hatte einen schwerreichen Liebhaber und daraus resultierend stets die teuersten Designerkleider, sie unternahm Reisen an die exotischsten Orte der Welt und vertrieb sich die Tage mit Shopping und dem Besuch sündhaft teurer Wellness-Tempel.
Pech für Rita: Ihr Traumprinz hat letztendlich doch eine andere geheiratet. Jetzt sitzt sie in ihrer riesigen Moskauer Wohnung, nur leider fast ohne Möbel, das Geld auf dem Konto wird immer knapper und sie besitzt nur noch blamable drei Handtaschen einer bestimmten Designerin. Klarer Fall: Ein schwerreicher Mann muss her, und zwar schnell. Aus der Forbes-Liste der reichsten Männer Russlands ist schnell ein Kandidat herausgesucht. Dumm nur, dass der sich anscheinend mit Vorliebe inkognito in einem ägyptischen Badeort herumtreibt und dort seinem Hobby, dem Tauchen, nachgeht.
Für Rita gibt es kein Halten mehr – sie belegt kurzerhand einen Tauchkurs und reist nach Ägypten, auf der Suche nach Mr. Multimillionär. Als sie in Dahab eintrifft, erweist sich die Suche aber als gar nicht so einfach. Wer von den vielen geheimnisvollen Männern, die sich dort tummeln, ist denn nun der schwerreiche Forbes-Kandidat?

Eine total verzogene Luxus-Frau auf der Suche nach Mr. Right, die sich anhand der Forbes-Liste der reichsten Männer Russlands von einem Fettnäpfen ins nächste begibt – eigentlich eine sehr vielversprechende Story für einen unterhaltsamen Frauenroman. Leider erfüllt „Russisch blond“ aus der Feder der russischen Erfolgautorin Mascha Pawlowitsch die Erwartungen nicht. Die Protagonistin ist schlicht und einfach ätzend. Lang und bereit jammert sie von ihrer ach so bedauernswerten Situation, von ihrem monströsen Gewicht von sage und schreibe 60 Kilo und davon, dass die Armut anderer sie zutiefst anwidert. Das könnte ja alles noch witzig und clever geschrieben sein à la „fiese oberflächliche Zicke auf Männerjagd“, aber es ist einfach nur ermüdend. Falls Rita ironisch rüberkommen sollte, um die Welt der Reichen und Superreichen Russlands zu parodieren, so ist das leider nicht geglückt.
Nicht mal schadenfroh kann man sein, zu uninteressant und durch und durch tussihaft ist ihre Einstellung, und zwar nicht auf ironisch-witzige Art.

Im ägyptischen Badeort beginnt dann ein munteres Verwirrspiel mit leider noch viel mehr Geschwafel und Verwirrung (was am Ende aber durchaus Sinn ergibt). Von den ganzen Alexanders, Sergejs, Andrejs und Saschas schwirrt einem bald der Kopf und man fragt sich, wann denn endlich mal was Aufregendes oder Lustiges passiert. Das Ende ist durchaus überraschend, wirkt aber leider so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, so hanebüchen und holperig, dass das auch nichts mehr gut macht. Stichwort holperig: Auch die Übersetzung wirkt teilweise nicht ganz astrein – vielleicht ist einiges von dem Witz der Originalfassung ja erst im Deutschen verloren gegangen.

„Russisch blond“ ist trotz des recht vielversprechenden Klappentextes nicht wirklich lustig oder ironisch, sondern eher langweilig und meistens nervtötend.

Christina Liebeck



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juli 2009 | ISBN: 9783426639931 | Originaltitel: Safari dlja blondinki | Preis: 8,95 Euro | 368 Seiten | Sprache: Deutsch

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