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Die Fernsehserie „Heroes“ verfolgt das Leben von Menschen, die eines Tages feststellen, dass sie Superkräfte entwickelt haben. Oder zumindest jeder für sich eine Kraft. Die Frage, wie man damit umgeht und was man mit diesen Fähigkeiten anfängt, war Thema der Serie, neben einem Weltuntergang, den es zu verhindern galt. Dabei hatten die Helden auch Gegner: Eine geheimnisvolle Firma machte Jagd auf sie, um sie wie Tiere mit einem Chip auszustatten. Aber die Gefahr kam auch „aus den eigenen Reihen“ - Sylar brachte Helden um, um sich so ihre Kräfte anzueignen.
Die Serie wird begleitet und ergänzt durch Comics, die zuerst im Internet erschienen und dann auch als Paperback im Handel erhältlich waren, in Deutschland vertreibt Panini die Comics zu "Heroes". Inzwischen liegt der zweite Band vor, der zum großen Teil in der zweiten Staffel der Serie spielt oder sich auf deren Ereignisse bezieht.
Auch diesmal handelt es sich wieder um abgeschlossene Kurzgeschichten und keine große, zusammenhängende Geschichte.
Diesmal handeln viele der Episoden sehr direkt von der Firma und ihren Mitarbeitern. Besonders prominent vertreten ist dabei die Familie Bennet. Sei es, dass man Noah bei der Arbeit für die Firma begleitet, auf der Flucht vor seinen früheren Auftraggebern beobachtet oder etwas mehr aus dem Leben seiner mit Selbstheilungskräften ausgestatteten Tochter Claire erfährt.
Häufig bilden Geschichten aber auch Brücken zu anderen Charakteren, so leitet eine Geschichte mit Claire ein weiteres Abenteuer mit Elle ein, der Tochter des derzeitigen Chefs der Firma.
Ein anderer wichtiger Teil der zweiten Staffel waren die Abenteuer des Zeitreisenden Hiro aus Japan, der in die Vergangenheit reiste und dort feststellte, dass sein großes Vorbild aus Kindertagen ein nicht sehr rühmlicher Held war, der nicht sterben kann. Auch dieser Handlungsstrang ist mit mehreren Geschichten vertreten. Einmal gibt es ein Kapitel im Manga-Stil, das eine der Legenden um den Helden Kensei erzählt. Zudem bekommt man einen Einblick in das Leben von Adam, wie der Unsterbliche wirklich heißt. Auch wird Hiros Schwester in zwei Kapitel beleuchtet, die in der Firma ihres Vaters eine wichtige Rolle einnimmt, da ihr Bruder durch die Welt und Geschichte reist, um ein Held zu sein.
Die Geschichten haben häufig einen melancholischen Unterton und erinnern nicht selten an einen Film Noir. Bei Themen wie Verrat und Selbstfindung, häufig verwickelt in eine Verschwörung um die Firma, kein Wunder.
Inhaltlich sind zwar alle Geschichten in sich abgeschlossen, allerdings braucht man Wissen aus der Serie, um zu verstehen, wer warum wie handelt. Eine Einführung der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander gibt es hier nicht. Vielmehr sollen die Comics die Serie ergänzen und mit etwas mehr Tiefe ausstatten. Man sollte also die erste Staffel gesehen und sich zumindest sehr gut über den Inhalt der zweiten Staffel informiert haben, besser noch zumindest die erste Hälfte kennen, um mit dem Comic etwas anfangen zu können.
Die Geschichten wurden alle von unterschiedlichen Teams eingereicht und unterscheiden sich somit stilistisch stark voneinander. Inhaltlich mag dies nicht so stark auffallen wie zeichnerisch. Die Stile unterscheiden sich hier teilweise extrem. Dagegen schaffen es die Zeichner, die Hauptcharaktere wirklich gut einzufangen. Teilweise ähneln sie ihren Bildschirm Alter Egos verblüffend und schaffen somit so etwas wie Kontinuität in diesem Band.
Auch dieser Band ist wieder so aufgebaut, als hätte man eine kleine Kollektion der Comicserie „9th Wonders!“ erworben, die in der Serie eine sehr wichtige Rolle spielte. Die immer wieder eingestreuten Cover dieser „Serie in der Serie“ sind ein nettes Gimmick und wissen auch zu gefallen.
Überzeugen kann auch die Verarbeitung von Panini. Das Softcover ist stabil genug um den schweren Comic zu halten und beim Umblättern nicht gleich zu zerknicken. Auch Papierqualität und Farben können überzeugen.
Heroes ist sicher nur ein Comic für Fans der Serie. Hier werden nur Ereignisse aufgegriffen und weiter beleuchtet, die im Fernsehen bereits angesprochen wurden. Unabhängig von der Fernsehserie ist der Comic zu wenig eigenständig, um bestehen zu können. Für Fans bietet der Comic aber die Möglichkeit, einige offene Fragen zu beantworten und der Serie mehr Tiefe zu verleihen.