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Die Comicreihe „Storm“ erzählt von dem gleichnamigen Astronauten, der aus unserer Zeit in eine weit entfernte Zukunft gereist ist, in der die Erde ganz anders aussieht, als wir sie kennen. Dort ist er mit seiner Freundin Rothaar unterwegs und begibt sich immer wieder in neue Abenteuer. Der neunte Band „Der schleichende Tod“ ist zwar eine Episode einer großen Story, doch enthält er kaum Verbindungen zur Rahmenhandlung, so dass er auch gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Er ist außerdem in sich abgeschlossen, so dass man nicht gezwungen ist, weitere Bände zu lesen.
Während eines kleinen Wettrennens geht leider etwas schief und Rothaar und Storm verlieren ihre Fahrzeuge. Da sie sich mitten im Dschungel befinden, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich zur nächsten Siedlung durchzuschlagen. Doch auf dem Weg dorthin erleben sie eine böse Überraschung: Rothaar wird von einem Pfeil am Arm getroffen, der sie erst furchtbar aggressiv werden und dann in Ohnmacht fallen lässt. Den Rest der Strecke muss Storm sie tragen und ist sehr besorgt um ihr Wohlergehen.
Endlich an der Siedlung angekommen, muss er nicht nur feststellen, dass er ausgesprochen feindselig empfangen wird, sondern dass es genau die Männer waren, die er dort trifft, die Rothaar mit einem Pfeil beschossen haben. Zwar kann Storm sich dank seiner Kampfkraft durchsetzen, doch der Anführer der Männer ist der einzige, der das Rezept für das Gegengift zu Rothaars Krankheit besitzt, und der erpresst ihn. Storm soll seinen Sohn befreien, der im Lager der Feinde gefangen gehalten wird. Kann er diese gefährliche Aufgabe bewältigen und so Rothaar retten?
Davon, dass „Storm“ eine Science-Fiction-Serie ist, merkt man in diesem Band weniger als in den vorangegangenen. Zwar stellen sich die Götter als alte Raketen heraus und Storm kann einen Kampf nur dank einer alten, nur ihm bekannten Waffe bestehen, das alles mutet aber eher wie ein nettes Zwischenspiel an, als dass es wirklich wichtig für den Fortgang der Geschichte ist. Die Siedlung, in der Storm landet, ist deutlich an die vergangene Inka-Kultur angelehnt. Sie ähnelt dieser vergangenen Kultur sowohl im Aussehen als auch in ihrer Art zu leben. So wird zum Beispiel über ein Ritual, bei dem der Anführer im Kampf besiegt werden muss, entschieden, wer an der Spitze der Hierarchie steht.
Insgesamt weiß die Geschichte nicht zu überzeugen und ist eher langweilig erzählt. Es ist eine belanglose Episode auf Storms und Rothaars Reise, die die Handlung nicht im Geringsten weiterführt. Würde sie den Leser wenigstens gut unterhalten, würde man ihr dieses Manko verzeihen, aber auch hier gibt es leider zahlreiche Schwächen. Die Charaktere wirken zunehmend farblos und man hat das Gefühl, all das, was man hier geboten bekommt, in einem der vorangegangenen Bände bereits auf ähnliche Art und Weise miterlebt zu haben. Nicht nur deswegen fehlt es deutlich an Spannung. Auch die Handlung selbst ist durchaus an vielen Stellen vorhersehbar. Kämpfe und ihren Ausgang erahnt man oft schon, bevor sie überhaupt stattgefunden haben.
Gut ausgearbeitet und ein Lichtblick in diesem Band sind die verschiedenen fantastischen Tiere. Gleich zu Anfang begegnet man einer gigantischen, im Wasser lebenden Nacktschnecke, später einer Riesenspinne. Aber es gibt auch zahlreiche komplett neu erdachte Tiere, die durch ihre detailreiche Darstellung so real wirken, wie man sich das von einem Comic nur wünschen kann. Auch sehr überzeugend sind die Landschaftsdarstellungen geraten, aber leider helfen die hervorragenden Zeichnungen nicht dabei, die schwache Story übersehen.