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Der Klimaforscher Emil Planck ist verschwunden. Nun soll Kimi Horn, ehemaliges Fotomodell und derzeit Doktorand von Planck, dem Premierminister und der Presse auf Spitzbergen Plancks Ballonexperiment erklären: Ein Ballon soll in der Stratosphäre klimarelevante Gase messen. Viel mehr weiß Kimi Horn von dem Experiment nicht, denn Planck war nicht gerade der gesprächigste Doktorvater.
So muss Kimi nun in Plancks Fußstapfen treten, dabei aber nicht nur den Premierminister und die Presse glauben machen, er wüsste, wovon er spricht, sondern auch herausfinden, was an Plancks Ballonexperiment so aufsehenerregend ist, dass er nicht nur die Presse, sondern auch noch die Umweltschutzorganisation „Serve Earth“ zum Start des Ballonexperiments eingeladen hat. Die Chefin von "Serve Earth" scheint allerdings nicht mit offenen Karten zu spielen. Und dann gibt es auch noch das Aluminiumwerk LesAl, das kurz vor dem Börsengang steht und dessen Geschäftsführer ebenfalls Interesse an dem Experiment Plancks hat. Vor Kimi Horn liegen also jede Menge offener Fragen und Herausforderungen - oder wird Emil Planck doch wieder auftauchen?
„Schmetterlinge im Eis“ ist Lennart Rambergs erster Roman. Ein Ökothriller ist zwar sehr zeitgemäß und birgt jede Menge Potenzial für Spannung und Konflikte, leider aber gelingt es Ramberg nicht, dieses Potenzial auch nur ansatzweise zu nutzen. Seine Figuren sind farblos und Ramberg schafft es nicht, ein Bild vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. So wird beispielsweise Kimi Horn immer wieder als sehr gutaussehend beschrieben, aber wie genau der Leser sich Kimi Horn vorzustellen hat, welche Eigenheiten, Gestiken, Mimiken oder ähnliches ihn auszeichnen, was genau ihn denn nun „schön“ macht, das wird nicht beschrieben. Auch seine Karriere als Fotomodell, die eigentlich ein durchaus interessantes Kontrastprogramm zu seinem akademischen Leben sein könnte, wird hauptsächlich mit Hilfe von Klischees und eher oberflächlich beschrieben.
Die Geschichte selbst wird sehr langsam erzählt, gewinnt erst gegen Ende ein wenig an Geschwindigkeit. Wer einen Thriller sucht und Rambergs Buch liest, könnte enttäuscht sein, weil die Geschichte die nötige Spannung vermissen lässt, zudem sehr vorhersehbar ist. Bereits in der ersten Hälfte ist man versucht das Lesen aufzugeben, denn der Schreibstil ist langweilig, die Figuren sind langweilig, die Geschichte ist langweilig - da fragt man sich natürlich, warum man weiterlesen sollte. Wer tatsächlich bis zum Ende durchhält, wird ein wenig - aber auch wirklich nur ein wenig - versöhnt mit dem Roman, weil er dort weniger zäh ist als zu Beginn. Lesenswerter wird das Buch dadurch allerdings nicht.