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Verletzt und erschöpft ist sie, aber der Rachedurst treibt sie voran: Kotono kämpft sich zum Mörder ihres Vaters durch, niemand kann sie aufhalten, weder mit imposanten Waffen noch mit waffenloser Kampfkunst oder gar Magie. Nur ihre Kleidung erinnert noch daran, dass sie bislang als Geisha gearbeitet hat. Schließlich erreicht sie ihn, den Samurai Hyo-e, der einst der Schüler ihres Vaters war. Von ihm erfährt sie endlich, was sich damals zugetragen hatte.
Mehr muss man nicht schreiben über den Inhalt dieses Martial-Arts-Filmes aus Japan von 2008, der jetzt bei Eye See Movies auf DVD erschienen ist. „Nach Resident Evil und Kill Bill eine ganz neue Art von stahlhartem Kampfkunstfilm“: So steht es auf der Rückseite der DVD-Hülle. Zutreffend ist dabei der Kampfkunstfilm und ja, die Story erinnert in ihren Grundzügen an „Kill Bill“, der die dort gezeigte Kampfkunst allerdings keineswegs neu definiert hat. Aber weder bekommt man hier etwas Neues zu sehen – die Verknüpfung von virtuosen Kämpfen durch eine dünne Story konnte man sich schon in den Siebzigern mit Bruce Lee anschauen –, noch gibt es auch nur den geringsten Bezug zu dem Horror-Zombie-Film „Resident Evil“. Mit anderen Worten: Man glaube nicht alles, was auf der Hülle steht. Da hatte jemand keine Ahnung.
Die Kämpfe sind den Machern weitgehend gut gelungen, allerdings nicht übermäßig kreativ – sieht man von den orkähnlichen Gegnern ab, die ihre Köpfe als Fernkampfwaffen gegen die Protagonistin aussenden. Minami Tsukui kämpft als Kotono mit Katana-Schwert und verbissenem Gesichtsausdruck gegen sehr unterschiedliche Ninjas mit verschiedenartigen Waffen, ein Konzept, das hinlänglich bekannt ist und die einzige Abwechslung in der ansonsten recht öden Geschichte darstellt. In gelegentlichen Rückblenden bekommt der Zuschauer Einblick in Kotonos Kindertage, in denen das Mädchen vom Vater zum Schwertkampf gedrängt wird, obwohl es lieber Geisha werden will. Das Mädchen ist niedlich, die Hintergrundgeschichte aber belanglos. Tiefe soll damit vermittelt werden, aber letztlich ist das nur eine oberflächliche Begründung dafür, warum in diesem Film eine Geisha im bunten Gewand gegen Ninjas kämpft.
Daher klingt der Titel „Geisha vs. Ninjas“ zwar albern, beschreibt aber genau das, was der Zuschauer zu sehen bekommt. Wenn man es genau nimmt, muss man zwischen Ninjas und Samurai unterscheiden, letztlich ist das aber egal, der Film könnte auch „Geisha vs. Beliebige Gegner“ heißen. Zur Schauspielerleistung müssen nicht viele Worte verloren werden: Tsukui ist entweder wütend oder entschlossen oder verzweifelt, ihre Gegner treten überwiegend herablassend und hochmütig auf, bevor sie ihr blaues Wunder erleben, Kotonos Vater hat in den Rückblenden immer den gleichen ernsten Gesichtsausdruck. Hauptsache, die Schauspieler konnten kämpfen. Einige Gegner schweben auch wieder mystisch an unsichtbaren Seilen durch die Luft, auch hier nichts Neues.
Extras bietet die DVD nicht, aber immerhin kann man sich den Film mit deutschen und polnischen Untertiteln anschauen.
Kämpfen, weitergehen, kämpfen, weitergehen, kämpfen, weitergehen, Rückblende, wieder kämpfen ... Muss noch mehr gesagt werden? „Geisha vs. Ninjas“ ist ein belangloser Martial-Arts-Film, für Fans des Genres sehr interessant, aber dieser Film kommt auch gegen die x-te Wiederholung von „Tiger & Dragon“ nicht an.