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Kaum eine europäische Großstadt hat mehr Facetten als Frankfurt, diese vielleicht kleinste Metropole der Welt. Große Geschichte hat sich hier über zwölf Jahrhunderte abgespielt, und doch blieb an vielen Ecken ein charmanter kleinstädtischer, manchmal gar dörflicher Charakter erhalten.
Der Frankfurt-Führer aus dem B3 Verlag möchte Frankfurt im Detail und als Ganzes so vorstellen, dass Besucher ihren Aufenthalt dort sinnvoll und kurzweilig gestalten und in jeder Hinsicht genießen können; ebenso wendet er sich jedoch an Frankfurter Alt- und Neubürger, die ihre Stadt als Lebensraum entdecken und nutzen möchten, nicht nur als Schlaf- und Wohnstätte.
Den Anfang machen das Vorwort und ein Abriss der Stadtgeschichte, gefolgt vom Kapitel "Schauen und Staunen", das sich mit den herausragenden Sehenswürdigkeiten befasst, angefangen mit den "Klassikern" wie Römer und Paulskirche über Brücken, Museen, architektonische Glanzlichter, kulturelle Einrichtungen, Bibliotheken und Uni bis hin zum Flughafen. Auch neue städtebauliche Großkonzepte werden präsentiert.
Den Parks und sonstigen Grünanlagen sowie allerlei Feiern und sonstigen Events ist ein weiteres Kapitel gewidmet, ebenso dem Einkaufen und dem Ausgehen bei Tag und Nacht. Den Abschluss bilden diverse detaillierte Übersichten und Register, etwa zu den Restaurants, den Übernachtungsmöglichkeiten und den Messen. Auch eine Abbildung des Bahnnetzes, ein Innenstadtplan und wichtige Rufnummern und Adressen sind vorhanden.
Angesichts der umfangreichen, eingangs erwähnten Zielgruppe muss dieser Führer sich natürlich inhaltlich von jenen aus den etablierten Reiseführer-Reihen abheben. Das tut er, indem er nicht einfach knapp und verdichtet die Basisinformationen liefert, sondern indem er in angenehm zu lesendem Stil die aus historischer Sicht wichtigsten Informationen mit der ein oder anderen Anekdote, mit aktuellen Entwicklungen und anderen wissenswerten Angaben verbindet, die andernorts oft fehlen, etwa zum traditionellen Weihnachtsbaum am Römer.
Umgekehrt findet sich im Buch beispielsweise auch Historie zu den Parks und anderen Grünflächen. Dass einige schöne Friedhöfe, die durchaus auch zum Spazierengehen mit einem Hauch von Geschichte einladen, Eingang in das entsprechende Kapitel gefunden haben, kann ebenso punkten wie beispielsweise die vielseitigen Vergnügungsmöglichkeiten für Kinder. Hier wie auch beispielsweise im Kapitel zur Gastronomie fällt besonders auf, dass auch ganz neue Einrichtungen berücksichtigt wurden. Öffnungszeiten, Adressen (auch Internet), Verkehrsanbindung und sonstige Angaben sind nach Eindruck der Rezensentin ebenfalls auf dem aktuellen Stand (Sommer 2009).
Artikel über Frankfurter Spezialitäten oder den Zoo können auch Alteingesessene noch etwas Neues aufzeigen, wie man auch unter den City-Touren und einzelnen Sehenswürdigkeiten noch allerlei entdecken kann, während der Tourist bemerkenswert viel Abwechslung geboten bekommt. Kurze Hinweise bieten zusätzliche Informationen. Zahlreiche Fotos, oft aus ungewöhnlicher Perspektive aufgenommen, dabei so informativ wie ansprechend, illustrieren den Text.
Schade nur, dass die westlichen Stadtteile etwas zu kurz kommen. Beispielhaft erwähnt seien das Höchster Neue Theater mit seinem Angebot jenseits des Mainstreams, der stimmungsvolle Höchster Schlossplatz oder der Rödelheimer Brentanopark. Auch das ist Frankfurt.
Insgesamt aber handelt es sich bei "Willkommen in Frankfurt" um einen Stadtführer, der viele Aspekte mit einbezieht und deshalb seinen Anspruch erfüllt, Besucher, Neuankömmlinge und Wiederentdecker gleichermaßen zu bedienen. Gut verständlich, kurzweilig, sorgfältig ausgewählt und ansprechend illustriert werden wichtige und interessante Informationen angeboten, und dank der Übersichten und Register lassen sie sich bei gezielter Suche rasch finden. Das robuste Cover und strapazierfähiges Papier garantieren auch bei ausgiebigem Gebrauch eine lange Lebensdauer.