Trotz aller Missverständnisse und Schwierigkeiten existiert das zarte Band des Kaji-Doppels noch immer. Noch immer ist Kotori allerdings von all dem überfordert und schafft es immer wieder, dumme Bemerkungen zur falschen Zeit zu machen. Und natürlich wird es nicht leichter, denn Kotori hat den Anhänger von Yukito verloren und traut sich kaum, ihm unter die Augen zu treten. Aber diese Tragödie nimmt noch mal ein gutes Ende. Doch schon brauen sich neue dunkle Wochen am Horizont zusammen: Der geheimnisvolle Hikaru will sich endlich mit Kotori treffen und Kotori ahnt nicht im geringsten, wer in Wirklichheit hinter Hikaru steckt. Aber es gibt auch Lichtblicke während der Berg- und Talfahrt der Kaji-Beziehung, denn zwei neue Menschen treten in Kotoris Leben und zum ersten Mal ahnt sie, was es heißen könnte, echte Freunde zu haben.

Mit „Lebe deine Liebe 3“ geht die verrückt-naive Beziehungserzählung über ein sehr ungleiches Paar weiter. In diesem Band scheint es so, dass auch Yukito noch viel in Sachen Beziehung zu lernen hat. Doch der Fokus von Kaho Miyasaka liegt, wie in den Büchern zuvor, klar auf Kotori. Kotori erweist sich auch in diesem Band wieder als die Naivität in Person, was eigentlich nur noch dadurch erklärt werden kann, dass Kotori bis jetzt absolut weltfremd gelebt hat. Das ist auch eines der großen Probleme, denn so langsam muss Kaho Miyasaka die Kurve bekommen, sonst fängt Kotori durch ihre Art an, unglaubwürdig zu werden. Aber Kaho Miyasaka zeigt trotzdem Weitblick: Die Handlung um den mysteriösen Chatfreund Hikaru wird weitergeführt, auch wenn hier das Tempo noch deutlich gesteigert werden kann. Und auch zwei neue Figuren, die der kommenden Handlung mehr Leben einhauchen können, treten in den Fokus.

„Lebe deine Liebe 3“ ist etwas schwächer als seine Vorgänger. Es muss endlich etwas Großes passieren, sonst wird das Buch - trotz seiner süßen Art, die es durch die Naivität seiner Figuren gewinnt - nicht mehr überzeugen können.