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Was für ein Morgen. Erst will ein Fleischer, Vater der hübschen jungen Dame, mit der Tolriq die Nacht verbracht hat, ihn fachgerecht ausnehmen und zerlegen, dann kommt er wieder einmal erst kurz vor Ende der Vorlesung von Meister Loxullio in die Magische Universität und nun tauchen auch noch tausende und abertausende Monster aus allen Ecken und Nischen Amphels auf und beginnen mit einem Schlachten und Morden, dass es dem jungen Mann übel wird.
Der einzige Lichtblick ist die Aufgabe, die ihm Loxullio in letzter Sekunde gibt. Er soll Prinzessin Murmillia, ebenso hübsch wie eingebildet, beschützen. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Nicht nur, das der Charme des Schwerenöters an der Arroganz der holden Jungfrau verpufft, sie wird auch noch höchst effizient von einer Leibwächterin gegen Monster und Galane verteidigt. Dennoch gelingt den Dreien nur durch die Geistesgegenwart Tolriqs, der dank zahlreicher nächtlicher Abenteuer diverse Schleichwege in der Stadt kennt, die Flucht. Doch auch in der Herberge Fofnirs, die sie ansteuern, sind bereits Monster und Dämonen eingedrungen. Dank Alg, dem knuffigen Haustier des Wirts, können sie in den Palast der tausend Türen entfliehen. Wieder aber scheinen die Dämonen bereits dort zu sein. Wer will Amphel, die Stadt der Diplomaten, ja die ganze nur durch die Elixiere Loxullios ihre Substanz bewahrende Welt vernichten?
Der ungekrönte Meister des französischen Comics ist zweifellos Christophe Arleston („Lanfeust“). Als Szenarist ist der viel beschäftigte Autor äußerst erfolgreich. Und der mit ihm diese Serie ins Bild gesetzt habende Illustrator ist kein geringerer als Alberto Varanda („Die Legende der Drachenritter“, „Das verlorene Paradies“). Das muss einfach einen genialen Comic ergeben.
Und der erste Eindruck bestätigt diese Vorschusslorbeeren. Wunderschöne Bilder, eine interessante, komplexe und wunderschön erdachte Welt wird vor den Augen des Betrachters ausgebreitet. Tolriq, der schöne Galan, macht von der ersten Einstellung an Spaß, Murmillia und ihre Leibwächterin ebenso. Auch Fofnir und Alg sowie Loxullio können gefallen. Doch das wars auch schon. Die Geschichte, die sich entwickelt, ist ebenso sinnlos wie seltsam, verworren wie streckenweise dämlich. Trotz der grandiosen Bilder kommt keine besondere Freude auf. Der Gegenspieler entpuppt sich als gesichtsloser Gottessohn, die Gefahr durch die Hydra des Nichts als allzu einfach zu besiegen.
Und auch wenn der etwas schräge Humor durchaus punkten kann und vor allem Pechvogel Tolriq immer wieder für Lacher gut ist, bleiben doch sämtliche Charaktere eindimensional.
Bleibt zu hoffen, dass die Story im zweiten Teil dieser Serie in Schwung kommt und ein wenig mehr Sinn ergibt. Allein die Bilder können gefallen und beweisen wieder einmal, wie genial Alberto Varanda eine Welt in Szene setzen kann – und sei sie auch noch so unausgegoren wie die von Amphel.