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Anthea musste mit ansehen, wie das Haus ihrer Mutter in Flammen aufging und die Bordellvorsteherin alles verlor, was ihr lieb und teuer war. Der Grund dafür war der Ritter Malpherthuis, den Anthea zuvor verletzt im Wald gefunden und bei sich beherbergt hatte. Er und ihre Mutter sind von der Inquisition gefangen genommen worden und nun ist die junge Frau gemeinsam mit dem kleinwüchsigen Arnulf auf der Suche nach den beiden. Bevor sie ihren Nachforschungen nachgehen können, müssen sie sich jedoch erst einiger übler Gesellen erwehren, die sie verfolgen. Dummerweise werden sie von ihnen direkt in die Arme von Galart getrieben, der nicht nur für das Blutbad in ihrer Heimat verantwortlich war, sondern sie auch weiterhin verfolgt.
Zu allem Unglück hat Anthea auch noch erfahren, dass es keine Verbrennung mehr geben wird, bei der ihre Mutter und Malpherthuis auf dem Scheiterhaufen hätten stehen sollen, da die beiden bereits tot sind. Das macht ihre Hoffnung zunichte, sie noch befreien zu können. Nur Arnulf ist davon überzeugt, dass die Gerüchte nicht wahr sind, und versucht sie davon zu überzeugen, dass sie den Mut nicht verlieren soll. Letztendlich werden sie in einem tiefen Kerker festgesetzt, wo sie grausamste Folter erwartet. Doch hier soll die junge Frau auch den Grafen Colbus kennenlernen, den geheimnisvollen Herrn von Arnulf und Malpherthuis. Können sie dem Grauen mit seiner Hilfe entkommen?
„Das Tor des Vergessens“ ist der zweite Band der Maleport-Serie, die auf insgesamt sechs Folgen angelegt ist. In der ersten Episode hat man die Charaktere kennen gelernt, nun nimmt die Handlung deutlich an Spannung zu. Es beginnt mit der spektakulären Verfolgungsszene in der kleinen Stadt, in der sogar Antheas Pferd mitkämpft und sie gemeinsam mit Arnulf über die Dächer flüchtet. Weiter geht es mit atemberaubenden Szenen in einer riesigen Höhle, in der nicht nur gefoltert wird, sondern die schon alleine durch ihre Dimensionen Eindruck auf den Leser macht.
Anthea entwickelt sich immer mehr zu einer typischen Amazonen-Figur. Sie kann recht gut kämpfen, es wird viel Haut gezeigt und auch kleine erotische Einsprengsel fehlen nicht. Diese Seite des Comics spricht sicherlich besonders männliche Leser an. Aber auch der weiblichen Leserschaft hat die Erzählung einiges zu bieten, bahnt sich doch ein Showdown zwischen Anthea und Graf Colbus schon jetzt an. Nach und nach erhält man immer mehr Einblick in die Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind und Colbus zu dem seltsamen Wesen gemacht haben, das er jetzt ist.
Leider wird auf dem Klappentext bereits verraten, dass es sich bei Colbus um einen Vampir handelt, dabei wird das im ersten Band höchstens angedeutet und selbst im zweiten nur durch gewisse Geschehnisse gezeigt, nicht jedoch in Worte gefasst, so dass bereits ein großer Teil der Spannung vorweggenommen wird. Dafür wird man jedoch mit der hochwertigen Aufmachung entschädigt. Nicht nur das Hardcover und der Druck sind von hoher Qualität, auch die Zeichnungen selbst zeigen einen perfektionierten Stil. Besonders beeindruckend ist es, wie es Eric Stalner gelingt, die bedrückende Enge in seinen Bildern einzufangen, die hier häufig für eine intensive Bedrohlichkeit sorgt.