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 Wanda, Folge 6: Wandas wilde Helden


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Wanda ist glücklich. Die Neue ihres Papas ist Mutter geworden – und Wanda damit große Schwester. Und auch wenn alle über den Namen des süßen kleinen Jungen lästern – Lucius erinnert aber auch zu sehr an das Ekelpaket Lucius Malfoy, der Figur aus Harry Potter – freut sie sich ein Loch in den Bauch. Da macht es fast nichts, dass Bertfried, der Neue ihrer Mutter, plötzlich auch einen Sohn zu haben scheint und der auch noch für zwei Wochen als Feriengast bei ihnen einziehen soll. Eigentlich freut sich Wanda sogar auf den zwölfjährigen Wassily, denn Bertfried kann sie mittlerweile eigentlich ganz gut leiden – nach anfänglichen schweren Kämpfen, um ihn wieder wegzuekeln.
Doch Wassily, ein hübscher, netter und sehr liebenswürdiger Junge, benimmt sich entgegen seiner sonstigen Art absolut gemein zu Wanda – dabei gibt sie sich richtig Mühe, freundlich zu ihm zu sein. Wanda weiß sich keinen Rat und verzweifelt fast an der ablehnenden Art Wassilys.
Gut, dass es für Wanda, ihre beste Freundin Katti und Nachbarssohn Fabian reichlich zu tun gibt. In einigen Wochen soll in ihrer Stadt ein riesiges Mittelalterfest steigen. Und die Kinder haben sich vorgenommen, bis dahin richtig gute Gaukler zu werden. Zumal der große Zauberer Jolandolo vom Birkenschwamm sie darin bestärkt mit Jonglierbällen, Diabolo und Keulen tüchtig zu üben. Leider machen die Mädchenhasser den drei Freunden einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Denn sie scheinen die Hauptrolle auf dem großen Festwagen ergattert zu haben – klar, ist doch einer der Mädchenhasser Sohn des Bürgermeisters.

Zum sechsten Mal versucht Wanda in „Wandas wilde Helden“ gegen Mädchenhasser, kleine Brüder, neuem Freund der Mutter, Stiefbruder und widrigste Umstände zu bestehen. Und schon nach Sekunden, wenn die Kurzform des „W.A.N. und D. und A.-Songs“ erklingt, fühlt man sich bei diesem Hörbuch wie zu Hause. Man merkt, wie sehr einem Wanda, Fabian, Katti, Mama Lichtenberg und Bertfried ans Herz gewachsen sind. Und wieder lässt sich Autorin Dagmar Geisler Irrungen und Wirrungen einfallen, die einfach nur urkomisch sind. Nicht nur Wassily und Jolandolo, auch die Mädchenhasser sorgen für – meist eher unfreiwillige – Komik. Daneben glänzen die Sprecher mit ihrem nun wirklich hinlänglich bekannten und sehr schwungvoll vorgetragenen Lied, überraschenderweise aber auch neue Klänge des Komponisten und Musikers Rudi Mika, den man sogar nebenher auch noch als Wanda-Papa hören kann. Was da an Drums, Bass, Flöte, Orgel, Klavier, Saxophon, Mandoline und Geige ertönt, ist perfekt in die Geschehnisse eingebettet und gibt der Handlung zusätzlichen Schwung.
Diese einhundertzweiundzwanzig Minuten machen Kindern wie Erwachsenen einen Riesenspaß. Nicht ein Quäntchen trübt diese Produktion, die auch mit der sechsten Folge keinerlei Ermüdungserscheinungen erkennen lässt. Das liegt neben der Musik und der Story natürlich hauptsächlich an den glänzend aufgelegten Sprechern. Ina Gercke ist Wanda, Gabi Lukomski verkörpert Katti und Dominik Freiberger lebt seinen Fabian in perfekter Art und Weise aus. Daneben sind auch Silvia Fink in ihrer Rolle als Ilse Lichtenberg, Ralf Kiwit als Bertfried und Robin Hiermer als Wassily ebenso gut besetzt. So macht ein Hörspiel Spaß – von der ersten bis zur letzten Sekunde, zumal die letzten drei Minuten wieder dem gesamten Sprecherteam gehören, die den Wanda-Song zum Besten geben. Auch zwischendurch erklingt immer wieder das „W, A, N und D und A – Wanda“, gesungen von Stephanie Glasmeyer, meist lautstark von den kleineren Zuhörern mitgesungen.

„Wandas wilde Helden“ ist die perfekte Produktion für Groß und Klein. Nur wer die ersten fünf Folgen von Dagmar Geislers Serie nicht kennt, wird sich gelegentlich ärgern über viele Anspielungen, die man nicht sofort versteht. Am besten also gleich alle sechs Teile erwerben und stundenlang im „Wanda-Chaos“ schwelgen.

Gewohnt perfekt ist das Layout der Produktion aus dem Hause „Igel-Records“. Das tolle Titelbild, gemalt von der Autorin Dagmar Geisler, das informative Booklet und die feste Hülle bekommen bestimmt einen Ehrenplatz in jedem CD-Regal – neben den fünf weiteren Hörspiel-Teilen von Wanda, wunderbar farblich aufeinander abgestimmt, so dass auch des Lesens Unkundige sofort die richtige Folge finden können (Orange links, daneben Rosa, Grün, Blau, Lila und Rot).

Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 2 | Erschienen: 1. August 2009 | Laufzeit: 122 Minuten | Preis: 14,95 Euro | Sprache: Deutsch

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